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weltwärts
bewegt
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Von Oktober 2014 bis Februar 2015 führte weltwärts zum zweiten Mal Partnerkonferenzen in Afrika, Asien und Lateinamerika durch. Dabei konnten sich die Vertreter und Vertreterinnen der verschiedenen Partnerorganisationen darüber informieren, wie sich das weltwärts-Programm seit den letzten Konferenzen im Jahr 2012 weiterentwickelt hat und eigene Anregungen einbringen.
Mitglieder des Programmsteuerungsausschusses stellten die Programmstruktur, das neue Qualitätsmanagementsystem sowie die Länderansprechpersonen vor, die in ausgewählten Ländern die Entsendeorganisationen bei Visa- und Sicherheitsfragen unterstützen. Besonders interessierten sich die Partnerorganisationen für die ersten Erfahrungen mit der neuen Süd-Nord-Komponente. Vor allem nutzen sie die Konferenzen aber zum Knüpfen von Kontakten und zum gegenseitigen Austausch über ihre Arbeit und den Einsatz von Freiwilligen in ihren Projekten.
Den Auftakt bildete die Konferenz in Costa Rica, wo sich Partnerorganisationen aus Nicaragua, Mexiko, Panama, der Dominikanischen Republik und Costa Rica trafen. Hier wurde die Information und Beteiligung der lokalen Partner rege diskutiert. Die Organisationen wünschten sich, dass weltwärts sie rascher und umfassender mit Dokumenten in der Landessprache über Neuerungen informiert. Außerdem wurde eine stärkere Beteiligung der Partner bei der Auswahl der Freiwilligen, aber auch bei der Programmentwicklung angeregt. Wichtig war den Organisationen auch die Vernetzung der Aufnahmeorganisationen untereinander, die Bezahlung und Fortbildung von Mentorinnen und Mentoren sowie eine Ausweitung der Süd-Nord-Komponente. Ein klares Nein formulierten die Partner zum Dienst von Freiwilligen unter 18 Jahren.
Auch bei der Partnerkonferenz in Buenos Aires (Argentinien) waren die Neuerungen auf der Programmebene für viele Teilnehmende von hohem Interesse, der inhaltliche Schwerpunkt lag jedoch auf der konkreten Arbeit mit den Freiwilligen. Auswahl und Betreuung von Freiwilligen wurden nicht nur im Plenum und den Workshops, sondern auch in den Pausen rege diskutiert. Die Aufnahmeorganisationen aus Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay und Brasilien wünschten sich eine bessere Information seitens des weltwärts-Programms, aber auch seitens der deutschen Entsendepartner. „Wir möchten, dass der Freiwilligendienst in unserer Organisation, auch einen Beitrag zur persönlichen Entwicklung der Freiwilligen leistet“, erklärte Bruno Barreto von Fundación Callescuela. Daher wollten die Organisationen von den vertretenen deutschen Organisationen erfahren, wie sich die Freiwilligen nach der Rückkehr engagieren. Sie wünschten sich außerdem Instrumente zur Erfassung der Wirkung des Freiwilligendienstes.
Die mit 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besuchte Konferenz in Nagpur stärkte den regionalen Dialog und die Vernetzung der indischen Partnerorganisationen untereinander. Ruby Nakka von dem Bildungsprojekt The Hope House initiierte im Laufe der Konferenz eine Austauschplattform im Internet, auf der auch nach Konferenzende virtuell noch rege „gefunkt“ wird. Es wurde deutlich, dass die Partner das weltwärts-Programm als eigenes Programm rezipieren und stärker in die Gestaltung eingebunden werden möchten. Die auf der Konferenz angestoßene Vernetzung untereinander könnte die Grundlage für eine gezielte Befragung der Partnerorganisationen bilden. Sehr emotional wurde das Thema Sicherheit diskutiert. Die Teilnehmenden waren von der Berichterstattung zu Indien in deutschen Medien sehr betroffen und machten deutlich, dass sie das Thema Sicherheit bei der Anleitung der Freiwilligen angemessen berücksichtigen.
In Port Elisabeth trafen sich die weltwärts-Organisationen aus Südafrika, Mozambique, Namibia und Botswana. Sie machten deutlich, dass sie sich nicht als reine Aufnahmeorganisationen sehen, sondern das Programm mitgestalten wollen. Dazu wurde das Forum Southern Africa weltwärts Network (SAwN) gegründet, das nicht nur als Austauschplattform dienen, sondern auch abgestimmte Vorschläge zur Programmentwicklung ermöglichen soll. Da die Partnerorganisationen sich nicht immer ausreichend informiert fühlen, regten sie eine bessere Kommunikation durch das weltwärts-Programm an. Vor allem die Vertreter und Vertreterinnen aus Südafrika, einem Land, das jedes Jahr über 300 deutsche weltwärts-Freiwillige aufnimmt,, kritisierten die geringe Zahl von Entsendungen von jungen Menschen aus Südafrika nach Deutschland.
Die Erwartungen der Organisationen aus Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda waren eher heterogen, so dass die Teilnehmenden in einem Open Space zwei Tage lang die Möglichkeit hatten ihre Interessensschwerpunkte zu vertiefen. Partner in der Region haben in der Regel hohen Aufwand, die Jahresvisa für die Freiwilligen zu bekommen, daher wurde das neue Instrument der Landesansprechpersonen positiv aufgenommen. Im Rahmen des Open Space wurde von Teilnehmenden, die ein großes Interesse und hohe Fachkompetenz im Bereich Inklusion haben, auch ein Workshop zum Thema Freiwillige mit Behinderungen initiiert.
Die mit 87 Teilnehmenden größte Partnerkonferenz fand im Dezember in Cochabamba (Bolivien) statt. Bei den Teilnehmenden aus Bolivien, Peru, Ecuador und Deutschland standen die Themen Freiwilligenbetreuung, Vor- und Nachbereitung der Freiwilligeneinsätze, Interkulturalität, Sicherheit, Visa, Freiwillige unter 18 Jahren sowie weltwärts-Begleitmaßnahmen im Fokus. Es wurde deutlich, dass sich insbesondere in Bolivien und teilweise auch in Ecuador lokale und regionale Netzwerke etabliert haben. Es wurde ein hohes Interesse an einer Partizipation im Programmsteuerungsausschuss geäußert, beispielsweise über die bestehenden Netzwerke. Bei der Nacht der Talente, der bolivianischen Kulturnacht oder dem Ausflug nach Cochabamba Zeit hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen außerdem Gelegenheit sich zwanglos auszutauschen.
An dieser Partnerkonferenz nahmen vor allem kolumbianische Organisationen sowie wenige Partner aus Ecuador und Peru teil. Die meisten der rund 60 Teilnehmenden waren zum ersten Mal auf einer weltwärts-Konferenz, daher wurden vor allem grundlegende Themen besprochen und praktische Fragen diskutiert.