Noch auf der Suche? Auf deinem Merkzettel kannst Du Entsendeorganisationen speichern, die Dir zusagen. Schick sie Dir anschließend per Mail zu oder speichere sie als PDF.
weltwärts
bewegt
weltwärts
bewegt
Wir haben mit Edmérçio Ricardo über die Freiwilligenvertretung PFIF gesprochen. Edmérçio hat 2017/18 als Süd-Nord-Freiwilliger seinen Freiwilligendienst beim Welthaus Bielefeld absolviert und arbeitet seitdem in der Gesundheits- und Altenpflege in Deutschland. Seit Anfang 2022 ist er in der Politischen Freiwilligenvertretung internationaler Freiwilliger, PFIF, aktiv und wurde in den Programmsteuerungsausschuss (PSA) gewählt.
Wann und warum wurde die politische Interessensvertretung gegründet?
Edmérçio Ricardo: PFIF wurde 2014 gegründet. Ziel der Interessensvertretung ist es, die Sicht der ehemaligen Freiwilligen auch auf politischer Programmebene im PSA einzubringen.
Bereits 1999 wurde der Trägerverein von PFIF, grenzenlos - Vereinigung internationaler Freiwilliger e.V., gegründet. Er setzt sich träger- und programmübergreifend für ehemalige internationale Freiwillige ein. Grenzenlos organisiert auch die Und jetzt-Konferenz. Dort können sich alle ehemaligen Freiwilligen über weiteres Engagement nach der Rückkehr aus dem Freiwilligendienst austauschen.
Wie arbeitet PFIF? Welche Angebote/Aktivitäten bietet ihr?
Edmérçio Ricardo: Wir Ehemaligen treffen uns wöchentlich online und tauschen uns zu allmöglichen Themen aus. Wir bereiten die PSA-Sitzungen sowie die Und jetzt-Konferenz mit vor, entwickeln neue Ideen, arbeiten in Arbeitsgruppen zu Nachhaltigkeit oder psychischer Gesundheit und vieles mehr. Diese Treffen sind für alle ehemaligen Freiwilligen offen und wir freuen uns immer über weitere Engagierte, die das Programm ehrenamtlich mitgestalten möchten.
Besonders spannend ist es, wenn wir (mal in Präsenz, mal online) bei Rückkehrseminaren dabei sein können, um von den Erfahrungen der Freiwilligen zu lernen und neue Freiwillige zur Mitarbeit bei PFIF zu motivieren.
Zwei gewählte Vertreterinnen oder Vertreter ehemaliger Freiwilliger sind im PSA vertreten und können dort die Sicht der Freiwilligen auf politischer Ebene für jeweils zwei Jahre vertreten.
Wie viele Freiwillige sind bei PFIF Mitglied? Wie viele ehemalige Süd-Nord-Freiwillige sind dabei? Zahlen die Mitglieder einen Beitrag?
Edmérçio Ricardo: Derzeit zählen wir 24 aktive Mitglieder bei PFIF, wovon mindestens drei ehemalige Süd-Nord-Freiwillige sind. Alle arbeiten ehrenamtlich und sind sehr motiviert. Wir sind Teil des Vereins grenzenlos. Dort kann man für 30 Euro im Jahr Mitglied werden. Ein Engagement ist aber auch ohne Mitgliedschaft im Verein möglich.
Wie gewinnt ihr neue Mitglieder für die Interessensvertretung?
Edmérçio Ricardo: Alle ehemaligen Freiwilligen sind jederzeit bei uns willkommen. Über unseren Instagram-Kanal und Facebook machen wir Werbung für PFIF. Und natürlich möchten wir bei den Rückkehr-Seminaren auch neue Mitglieder werben. Wir wünschen uns auch mehr ehemalige Süd-Nord-Freiwillige, wissen aber, dass dies sehr schwierig ist. Wenn diese in ihre Heimatländer zurückkehren, haben sie viele andere Probleme, die sie zuerst lösen müssen und meistens nicht die Zeit und die Möglichkeit, sich noch weiter in Deutschland zu engagieren.
Was möchtet ihr in den nächsten zwei Jahren mit der Interessensvertretung erreichen?
Edmérçio Ricardo: Zum einen möchten wir mehr Süd-Nord-Freiwillige in unserer Gruppe vertreten haben, sind uns aber den Herausforderungen bewusst.
Unser Ziel ist es auch, die Perspektiven nach der Rückkehr in die Heimatländer der Freiwilligen zu stärken und die Freiwilligen besser zu unterstützen.
Auch die momentane intensive Befassung mit der psychischen Gesundheit der Freiwilligen während und nach ihrem Einsatz ist uns sehr wichtig und soll noch mehr Beachtung auf Programmebene finden.
Was war dein persönliches Highlight bei PFIF?
Edmérçio Ricardo: Als ich meinen Dienst als Süd-Nord-Freiwilliger in Deutschland absolviert habe, kannte ich die Strukturen des weltwärts-Programms nicht gut. Durch mein Engagement bei PFIF verstehe ich diese nun viel besser. Ich finde es super, dass das Gemeinschaftswerk weltwärts alle Akteure einbezieht und demokratisch über das Programm entscheidet. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass mehr auf Augenhöhe gearbeitet wird und beispielsweise anerkannt wird, dass die Prioritäten und Bedürfnisse des Globalen Südens bei den Sustainable Development Goals (SDG) andere sind als in Deutschland.
Toll finde ich auch unser neues digitales Netzwerk für ehemalige Freiwillige. Das ww-N steht für alle ehemaligen Freiwilligen offen, die sich hier aber erst registrieren müssen. Dort werden die Arbeitsgruppen von PFIF vorgestellt, Online-Treffen ausgemacht, das Programm beschrieben und über Aktuelles berichtet.