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Wir haben uns mit Martin Schatke, Mitbegründer des Andennetzwerks Unidos por la montaña und Mitarbeiter der kolumbianischen Organisation Fundación 180, über die Netzwerkarbeit unterhalten.
Wann und warum wurde das Netzwerk gegründet?
Martin Schatke: Die Idee eines gemeinsamen Netzwerkes entstand 2016 auf der andinen Partnerkonferenz in Santa Cruz, Bolivien. Gegründet wurde das Netzwerk dann 2018 auf der weltwärts-Partnerkonferenz in Villa de Leyva, Kolumbien. Unidos por la montaña bedeutet so viel wie „Durch den Berg (die Anden) vereint“. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen aus Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru verfolgen damit das gemeinsame Ziel, einen Süd-Süd-Freiwilligenaustausch im andinen Raum zu organisieren. Das Netzwerk soll als konstanter Motor dienen, Strukturen aufzubauen, die dieses Ziel in die Tat umsetzen.
Wie arbeitet Ihr Netzwerk? Welche Angebote oder Aktivitäten bietet es?
Martin Schatke: Während der Pandemie gab es mehrere digitale Treffen des Netzwerks, in denen Themen der Teilnehmenden aufbereitet und gemeinsam diskutiert wurden. Beispiele sind die emotionale Begleitung sowie die Sicherheit von weltwärts-Freiwilligen, insbesondere hinsichtlich der Pandemie. Auch die Herausforderungen an ein entwicklungspolitisches Freiwilligenprogramm und die Rolle der Sustainable Development Goals sind wichtige Themen. Eine weitere herausfordernde Aufgabe ist die Gefahr des Brain-Drain durch das Süd-Nord-Programm, das heißt, dass die Partner Möglichkeiten erarbeiten, wie sich ehemalige Süd-Nord-Freiwillige in ihren Heimatländern engagieren können, anstatt nach ihrem Dienst in Deutschland zu bleiben.
Ganz klar geht es natürlich auch um die Vernetzung der Organisationen und der ehemaligen Süd-Nord-Freiwilligen. Durch diese Treffen konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig kennenlernen, unterstützen und fortbilden.
Wenn Freiwillige während ihres Dienstes im andinen Raum verreisen, können die Organisationen ihnen mit Hilfe des Netzwerks auch lokales Wissen, logistische Unterstützung oder Hilfestellung im Notfall anbieten.
Wie viele Organisationen sind in Ihrem Netzwerk Mitglied? Zahlen die Mitglieder einen Beitrag?
Martin Schatke: Es gibt fünf Vertreterinnen und Vertreter aus den andinen Ländern: zwei aus Ecuador und jeweils eine oder einen aus Bolivien, Peru und Kolumbien. Diese haben die Treffen organisiert. Bei den bisherigen Treffen haben sich insgesamt zirka 30 verschiedene Organisationen aus den vier genannten Ländern beteiligt. Es werden keine Beiträge erhoben, aber alle profitieren voneinander.
Wie gewinnen Sie neue Mitglieder für das Netzwerk?
Martin Schatke: Das Netzwerk ist für jede Organisation aus dem andinen Raum offen, die mit weltwärts Freiwilligenarbeit organisiert. Neue Teilnehmende kamen durch ein Schneeballsystem dazu – erst waren es nur wenige Teilnehmende, und auf einmal wurden es immer mehr, da jede und jeder im eigenen Netzwerk Werbung dafür gemacht hat. So wächst das Netzwerk stetig weiter. Mit einer einfachen Kommunikation über einen Messengerdienst sind wir immer schnell erreichbar.
Was möchten Sie in den nächsten 2 Jahren mit dem Netzwerk erreichen?
Martin Schatke: Wir würden gerne weiterhin in der Qualitätsentwicklung von weltwärts mitarbeiten, interne Fortbildungen anbieten und das Bewusstsein für die Bedeutung von Freiwilligenarbeit schärfen. Außerdem möchten wir die Vernetzung sowohl aktueller als auch ehemaliger Freiwilliger fördern, beispielsweise durch regionale Treffen. Sehr gerne möchten wir auch einen ersten Durchgang eines Süd-Süd-Freiwilligenaustauschs im andinen Raum durchgeführt haben. Das heißt, dass zum Beispiel zwei Kolumbianerinnen einen Freiwilligenaufenthalt in Ecuador und zwei Bolivianer einen Freiwilligenaufenthalt in Peru gemacht haben, und wir unter den vier Ländern mehr soziale Vernetzung herstellen können.
Was war Ihr persönliches Highlight in der Netzwerkarbeit?
Martin Schatke: Die Rückholaktion der Freiwilligen zu Beginn der Covid-19-Pandemie im März 2020 war eine riesige Herausforderung. Dank der gegenseitigen Unterstützung verschiedener Organisationen des Netzwerks haben wir dies aber gut bewältigt.
Ich mag die stetig steigende Diskussionsbereitschaft von Teilnehmenden während der Treffen und das dadurch ausgedrückte steigende gegenseitige Vertrauen.
Mit Vertretenden anderer Netzwerke aus Indien (wIN), dem südlichen Afrika (SAwN) und dem westlichen Afrika (WAwN) haben wir uns auch bereits ausgetauscht.
Kontakt
Martin Schatke
Übersicht über die Partnernetzwerke in Ländern des Globalen Südens auf weltwärts