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Akteure aus aller Welt zogen eine Zwischenbilanz

Erste Partnerkonferenz zur Süd-Nord-Komponente

60 Akteure aus 26 Nationen diskutierten vom 9. bis 13. Mai in Berlin ihre Erfahrungen mit der Süd-Nord-Komponente von weltwärts. Eingeladen waren Entsendeorganisationen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa sowie deutsche Aufnahmeorganisationen und Einsatzstellen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit stellte die Weiterführung der Komponente in Aussicht.

Die Süd-Nord-Komponente ist gut angelaufen

Die Süd-Nord-Komponente wurde im November 2013 eingeführt, um einen gleichberechtigten Austausch zwischen den Ländern im Süden und den Ländern im Norden zu fördern. Innerhalb der dreijährigen Pilotphase ist die Zahl der Freiwilligen in Deutschland von 130 Personen im ersten Zyklus auf 230 Freiwillige im Jahr 2015 gestiegen. Für 2016 wird mit etwa 600 Aufnahmen gerechnet.

Bei der ersten Partnerkonferenz zur neuen Komponente tauschten sich die Teilnehmenden über die Chancen und Herausforderungen der Entsendung von Freiwilligen nach Deutschland aus. Anhand von Beispielen konnten sich die Teilnehmenden ein Bild von der Arbeit anderer Beteiligter machen und neue Ideen mit in ihre Organisationen nehmen.

Insgesamt bescheinigten die Konferenzteilnehmenden der Süd-Nord-Komponente einen sehr erfolgreichen Start. "Die Süd-Nord-Komponente kann weniger privilegierten jungen Menschen die Augen öffnen", erklärt Oparinde Omowunmi Olubunmi von ICYE Nigeria, dem nigerianischen Partnerkomitee von ICJA Freiwilligenaustausch weltweit. "Sie entwickeln Fähigkeiten während ihres Freiwilligendienstes in Deutschland und sehen die Dinge, die in ihrem Heimatland benötigt werden, aus einer anderen Perspektive. Mit der Zeit übernehmen sie leitende Rollen in der Gesellschaft und gestalten etwas Neues."

Partner im Süden wollen stärker beteiligt werden

Die Teilnehmenden identifizierten aber auch Verbesserungspotentiale, beispielsweise im Bereich der Visa-Vergabe und der Unterstützung der Akteure. Sie wünschten sich ein Tool-Kit mit Tipps und Beispielen zur Durchführung der Süd-Nord-Komponente von der Auswahl bis zur Rückkehrarbeit.

Eine wichtige Empfehlung war die Stärkung der Partnerbeteiligung bei der Programmsteuerung durch Einrichtung und Förderung regionaler Netzwerke und direkten Einfluss im Programmsteuerungsausschuss von weltwärts. Im Bereich Qualität identifizierten die Teilnehmenden die Notwendigkeit zur Entwicklung eigener Qualitätskriterien für die Süd-Nord-Komponente unter führender Rolle der Süd-Partner. Auch wünschten sich die Entsendeorganisationen aus dem Süden mehr Transparenz und eine gemeinsame Budgetplanung mit den Aufnahmeorganisationen in Deutschland. Zur Finanzierung der Eigenbeteiligung von mindestens 25 Prozent müssten Sende- und Aufnahmeorganisationen sowie Einsatzstellen gemeinsame Lösungen finden, die gewährleisten, dass auch weniger privilegierte junge Menschen einen Zugang zum Programm haben. Um besser von den Erfahrungen der Rückkehrerinnen und Rückkehrer profitieren zu können wollen die Partner im Süden außerdem die Rückkehrarbeit stärken.

Es geht weiter!

"Wir können alle voneinander lernen", betonte der Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bernhard Felmberg, während der Konferenz auf einer Podiumsdiskussion mit den verschiedenen Akteuren zum Potential globaler Partnerschaften. "Gegenseitiges Verständnis ist sehr wichtig, so dass es dem BMZ ein Anliegen ist, junge Menschen mit offenen Herzen und Verstand zu unterstützen."

Bruce Mukonde Kabwe freute sich über diese Zusage des Ministeriums. Er entsendet bei der Catholic Diocese of Ndola in Kooperation mit dem Bistum Limburg sambische Freiwillige nach Deutschland. "Bei der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass die deutsche Regierung einen Fokus auf den Süd-Nord-Austausch legt und diese Komponente weiterführen möchte", so sein Resümee. "Das zu wissen, gibt uns als Entsendeorganisation Sicherheit und mehr Möglichkeiten".

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