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In seinem weltwärts-Jahr trainierte Frederik Fußballmannschaften in Sambia. Schnell fiel ihm auf, dass es den Spielerinnen und Spielern an verschiedener Sportausrüstung mangelt. Das brachte ihn auf die Idee gemeinsam mit einer Studierenden-Gruppe aus Augsburg ein Startup ins Leben zu rufen. Mit den sozial und ökologisch nachhaltig hergestellten Fußballschienbeinschonern aus Bambus wollen sie eine Alternative auf den deutschen Markt bringen und dadurch positive Entwicklungen im Produktionsland Sambia vorantreiben.
Frederik: Ich habe 2019/2020 ein weltwärts-Jahr im Sport-Freiwilligendienst gemacht und in Sambia Jugend-Fußballmannschaften trainiert. Leider waren wir immer wieder mit dem Problem konfrontiert, dass es den Spieler*innen an verschiedener Sportausrüstung mangelt, seien es Bälle, Trikots oder Schienbeinschoner. Ich habe mir Gedanken gemacht, was man am besten dagegen tun könnte, und diese Frage hat mich auch als ich wieder zuhause in Deutschland war, nicht losgelassen. Als ich kurz darauf mit meinem Studium in Augsburg angefangen habe, habe ich den gemeinnützigen Verein Enactus kennengelernt und bin dort mit eingestiegen. In dem Rahmen ergab sich dann die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Studis meine Eindrücke aus Sambia als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines nachhaltigen Unternehmensprojekts zu nutzen.
Frederik: Enactus ist eine weltweite Studierenden-Initiative mit mehr als 75.000 Mitgliedern. Ziel des Vereins ist es, soziale und ökologische Problemstellungen mit einem unternehmerischen Ansatz zu lösen. In Deutschland gibt es mehrere Standorte und seit 2018 auch einen in Augsburg. Aktuell laufen dort parallel drei verschiedene innovative Projekte aus dem Bereich Social Entrepreneurship – eines davon ist ZamBam.
Ziel des Vereins ist es, soziale und ökologische Problemstellungen mit einem unternehmerischen Ansatz zu lösen.
Frederik: Wir haben in dem Dorf, wo ich gewohnt habe, mit Leuten vor Ort, die ich während meines weltwärts-Freiwilligendienstes kennengelernt habe, angefangen die Produktionsstätte aufzubauen.
Frederik: Üblicherweise bestehen Schienbeinschoner aus erdölbasierten Kunststoffen. Bambus ist da eine deutlich nachhaltigere Alternative, weil es sich dabei um einen natürlichen und relativ schnell nachwachsenden Rohstoff handelt. Andere Holzarten müssen zum Teil zwanzig bis dreißig Jahre wachsen, bis man sie zur Verarbeitung nutzen kann, Bambus braucht dagegen nur zwei bis drei Jahre. Außerdem wird in Sambia ohnehin viel Bambus angebaut, sodass man dort mit regionalem Material produzieren kann. Bei der Herstellung eines Paars unserer Schienbeinschoner wird im Vergleich zu einem Paar aus Kunststoff ungefähr ein Kilogramm CO2 eingespart. Noch dazu eignet sich Bambus ideal als Schoner-Material, weil er sehr robust und stabil ist und damit gut vor Verletzungen schützt.
Frederik: Einerseits geht es darum, gut bezahlte Arbeitsplätze in Sambia zu schaffen, die lokale Wertschöpfung zu stärken und vielleicht auch als Innovationstreiber Ideen anzuregen, was man mit den natürlichen Ressourcen vor Ort noch alles machen könnte. Langfristig wollen wir ZamBam zu einem Social Franchise ausweiten, das heißt, dass die Schienbeinschoner auch in anderen afrikanischen Ländern wie z.B. Sierra Leone oder Ghana produziert und verkauft werden. Ein weiterer sozialer Aspekt ist unser Buy-1-Sponsor-1-Modell: jedes in Deutschland verkaufte Paar finanziert ein Paar für einen jugendlichen Kicker in Sambia. Wir bieten unsere Schoner zwar schon zu einem deutlich günstigeren Preis an als die Konkurrenz auf dem Markt in Sambia, aber wir wollen auch diejenigen erreichen, die sich das trotzdem nicht leisten können.
Frederik: Ja. Ich habe mich auch stark dahintergeklemmt, dass wieder Freiwillige nach Sambia und perspektivisch auch Süd-Nordler aus Sambia nach Deutschland gehen können. Eine der Einsatzstellen ab August 23 wird dann auch ZamBam Sports sein. Ich habe auch den Ehemaligen Verein für weltwärts-Teilnehmer*innen mitgegründet. Hier sind fast ausschließlich ehemalige ASC Göttingen Freiwillige dabei.
Frederik: Um die Produktionsstätte, sowie die Limited Registrierung als Studis zu finanzieren, haben wir ein Crowdfunding gestartet.
Frederik: Zunächst einmal hoffen wir natürlich, dass die Crowdfunding-Kampagne so funktioniert, dass wir unsere Finanzierungsziele erreichen und unser Produkt in Deutschland auf den Markt bringen können. Auf lange Sicht wollen wir auch noch weitere nachhaltige Teamsportartikel anbieten und unter anderem unsere Ursprungsidee mit den Fußbällen umsetzen. Ich wünsche mir, dass es uns mit ZamBam gelingt, andere Leute anzuregen, darüber nachzudenken, wie man auch im Sportbereich nachhaltiger agieren kann. Falls übrigens jemand Ideen für Kooperationen oder Interesse an einem Freiwilligendienst mit ZamBam in Sambia hat, meldet euch gerne bei uns!