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Johannes Röder ist engagiert, sehr engagiert! Und sein Engagement ist vielfältig. 2017 war er mit weltwärts unterwegs, bis vor kurzem war er Vertreter der politischen Freiwilligenvertretung internationaler Freiwilligendienste, kurz PFIF, und ist dort noch immer aktiv. Zuletzt hat er als Delegierter am Y7-Summit, dem Jugendgipfel der G7, teilgenommen und Bundeskanzler Olaf Scholz ein Kommuniqué, eine Art Handlungsempfehlung, überreicht. Wie es dazu kam, was Y7-Summit eigentlich ist und welche Tipps er für alle hat, die sich entwicklungspolitisch engagieren möchten, hat er uns im Interview verraten.
Johannes: Ich habe meinen weltwärts-Freiwilligendienst 2017/18 beim YMCA Santiago de Chile gemacht. Dort war ich vor allem in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig.
Johannes: Ich bin seit dem Freiwilligendienst noch in der Seminararbeit meiner Entsendeorganisation (dem CVJM) engagiert und habe dort von der Freiwilligenvertretung PFIF erfahren. Zu diesem Zeitpunkt standen die Wahlen für den Programmsteuerungsausschuss (PSA) kurz bevor. Ich habe für diese kandidiert und durfte seitdem in diesem Steuerungsgremium von weltwärts die Interessen der ehemaligen Freiwilligen vertreten. Mittlerweile bin ich nicht mehr im PSA, engagiere mich aber weiterhin bei der PFIF, zum Beispiel in der Weiterentwicklung des sozialen Netzwerks für ehemalige Freiwillige, dem WW-Network.
Johannes: Der Y7-Summit ist der Jugendgipfel der G7 und bringt somit die Stimme, Anliegen und Lösungsvorschläge der Jugend in den Prozess des G7-Gipfels ein. Es werden dabei konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die dann an die Verhandelnden der G7 (Sherpa, Ministerien) weitergegeben werden. Ich habe wieder über den CVJM mitbekommen, dass es die Möglichkeit der Jugendbeteiligung beim Y7-Summit gibt und habe mich beworben, ein Teil der deutschen Delegation zu sein. Die verantwortliche Organisation (DNK - Deutsches Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit) hat mich schon letztes Jahr ausgewählt und ich war dann die letzten zwei Y7-Summits als Delegierter dabei.
Johannes: Das primäre Ziel ist es, uns für die wichtigen Themen der Jugend einzusetzen und damit auf kurz- und langfristige Probleme hinzuweisen, die junge Menschen in G7-Staaten und Partnerländern (Indonesien, Senegal, Südafrika und Ukraine) beschäftigen. Unsere verhandelten Politikempfehlungen wurden dabei in einem Kommuniqué veröffentlicht. In dem Track, den ich mitverhandelt habe, Resilience of Democracies, ging es zum Beispiel unter anderem um Bildung im Kontext der Digitalisierung und Falschinformationen, die Stärkung offener Gesellschaften und effektive Jugend- und zivilgesellschaftliche Beteiligung in demokratischen Prozessen. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit die Forderung des Y7-Summits zu unterstützen und das Kommuniqué zu unterzeichnen.
Johannes: Zum einen war mein Freiwilligendienst für mich eine wichtige Inspiration und hat mein Interesse für (entwicklungs)politische Themen geweckt. Es war quasi der Startpunkt, ab dem ich mich jugendpolitisch engagieren wollte. Zum anderen gibt mir der Freiwilligendienst die Möglichkeit, ein bisschen besser verschiedene Sichtweisen zu verstehen und gerade die Perspektiven des Globalen Südens nachzuvollziehen. Außerdem ist es in multilateralen Verhandlungen immer gut, schon einmal länger im Ausland gewesen zu sein, um mit manchen kulturellen Eigenheiten umzugehen.
Johannes: Es gibt so viele coole Möglichkeiten, um entwicklungs- und jugendpolitisch wirklich etwas zu bewegen! Ein Anfang kann die Organisation eures weltwärts Freiwilligendienstes sein. Viele haben eine sehr gute Ehemaligenarbeit, bei der man praktisch entwicklungspolitisch unterwegs sein kann. Im weltwärts-Kontext ist natürlich zusätzlich die Freiwilligenvertretung PFIF eine gute Möglichkeit, um sich einzubringen. Mein Geheimtipp sind außerdem verschiedene Jugenddelegiertenprogramme, wie zum Beispiel die Jugenddelegierten zur Generalversammlung der Vereinten Nationen, die Jugenddelegierten für nachhaltige Entwicklung und viele weitere Programme von verschiedenen Organisationen. Oder ihr bewerbt euch und seid Teil der nächsten deutschen Delegation zum Y7-Summit 2023 in Japan.