Das Gemeinschaftswerk weltwärts
Der weltwärts-Freiwilligendienst wird als Gemeinschaftswerk von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen getragen.
Gemeinschaftswerk bedeutet für weltwärts, dass sich alle am Freiwilligendienst beteiligten Akteure in die Gestaltung und Weiterentwicklung des Programms einbringen können. Dies gilt für die Durchführung ebenso wie für die Qualitätssicherung und -entwicklung. Der weltwärts-Freiwilligendienst wird so gemeinsam verantwortet.
Übersichtsgrafik der Akteure

Durchführung und Qualität
Gemeinsame Verantwortung
Die Durchführung des Freiwilligendienstes wird von den zirka 130 Entsendeorganisationen in Deutschland und den zirka 2.000 internationalen Partnern dezentral verantwortet. Zu ihren Aufgaben gehören zum Beispiel die Auswahl der Freiwilligen, die pädagogische Begleitung und die Einhaltung der Qualitätsstandards. Die staatlichen Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden von den deutschen Trägerorganisationen bei Engagement Global beantragt.
Dem BMZ obliegt als Fördermittelgeber die politische Steuerung. Es trägt dafür Sorge, dass das weltwärts-Programm den Anforderungen von Parlament und Bundesregierung entspricht.
Mit der übergeordneten Administration und Koordinierung des weltwärts-Programms hat das BMZ Engagement Global beauftragt, welche die Koordinierungsstelle weltwärts eingerichtet hat.
Gemeinsame Programmgestaltung
Der Programmsteuerungsausschuss (PSA) ist das zentrale Gremium, um das Programm gemeinsam verantwortungsvoll zu tragen und weiterzuentwickeln. Er tagt mindestens zweimal im Jahr. Alle übergeordneten Aspekte der Programmentwicklung werden im PSA beraten und entschieden. Aktuell besteht der Ausschuss aus 15 Mitgliedern. Diese setzen sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern von BMZ, Engagement Global, Interessensverbünden der Trägerorganisationen in Deutschland (IV) und der Politischen Freiwilligenvertretung internationaler Freiwilligendienste (PFIF).
Gemeinsames Qualitätssystem
weltwärts steht für Qualität und Sicherheit im Freiwilligendienst. Deshalb werden die Arbeitsprozesse laufend weiterentwickelt und überprüft. Alle Trägerorganisationen in Deutschland sind einem Qualitätsverbund angeschlossen und werden durch „Quifd – Agentur für Qualität in Freiwilligendiensten“ oder die „RAL Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst“ als unabhängige Zertifizierungsinstitute geprüft. Die weltwärts-Organisationen in Deutschland und in den Partnerländern verantworten gemeinsam die Einhaltung des Qualitätsanforderungskatalogs für weltwärts, der von allen beteiligten Akteuren entwickelt wurde.
Es findet ein regelmäßiger Austausch zur Weiterentwicklung der Qualität zwischen den Akteuren des weltwärts-Programms statt.
Die Mitglieder im Programmsteuerungsausschuss
Der Programmsteuerungsausschuss setzt sich aus 15 Mitgliedern staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure zusammen. Das BMZ ist mit zwei Sitzen, die Koordinierungsstelle weltwärts (Kww) von Engagement Global mit drei Sitzen vertreten. Die Trägerorganisationen in Deutschland haben sich in vier Interessensverbünden organisiert, die sich insgesamt acht Sitze teilen. Zudem ist die Politische Freiwilligenvertretung Internationaler Freiwilligendienste (PFIF) mit zwei Sitzen vertreten.
Staatliche Mitglieder
Das BMZ ist in der Bundesregierung für die Ausgestaltung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich. Um das entwicklungspolitische Engagement junger Menschen zu fördern, hat das BMZ gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Partnern das weltwärts-Programm ins Leben gerufen. Im PSA ist das BMZ für die politische Steuerung von weltwärts verantwortlich und stellt die entwicklungspolitische Ausrichtung des Programms sicher.
Die Koordinierungsstelle weltwärts ist mit drei Sitzen im PSA vertreten. Die Kww ist eine Abteilung von Engagement Global und im Gemeinschaftswerk weltwärts mit einer Doppelrolle ausgestattet: Sie berät das BMZ fachlich und konzeptionell zu weltwärts-spezifischen Fragen und ist für die finanzielle und administrative Abwicklung des Programms zuständig. Gleichzeitig prüft, berät und unterstützt die Kww alle beteiligten Organisationen der Zivilgesellschaft in der Durchführung des weltwärts-Programms.
Zivilgesellschaftliche Mitglieder
Der Interessensverbund weltoffen im AKLHÜ e.V. ist ein weltanschaulich neutraler Zusammenschluss von Trägerorganisationen in Deutschland, die gemeinsam rund 1.500 Freiwillige im Jahr begleiten. Er setzt sich aus Organisationen unterschiedlicher Größe und Struktur aus allen Teilen Deutschlands zusammen. Der Interessensverbund vertritt die programmpolitischen Interessen seiner Mitgliedsorganisationen.
Kontakt: Mara Feulner
Telefon: +49 (0) 228 908 99 26
E-Mail: feulner@entwicklungsdienst.de
Der Interessensverbund ventao vertritt Organisationen unterschiedlicher Größe, Arbeitsweise und inhaltlicher Schwerpunkte. Er möchte seine Mitglieder dabei unterstützen, unter Wahrung der Pluralität ihrer Ansätze qualitativ hochwertige Lern- und Austauschdienste für junge Menschen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu organisieren. Die Mehrheit der Mitgliedsorganisationen von ventao arbeitet mit den Partnerorganisationen im Ausland auch im Rahmen von weiteren Projekten zusammen.
Kontakt: Lourens de Jong
Das evangelische Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eFeF) vertritt Organisationen aus dem evangelischen Kontext. eFeF stärkt die Zusammenarbeit seiner Mitgliedsorganisationen untereinander und dient dazu, gemeinsam Inhalte und Positionen zum weltwärts-Programm zu finden und zu vertreten.
Kontakt: Geschäftsstelle eFeF
Telefon: +49 (0) 30 652 111 022
E-Mail: eFeF-geschaeftsstelle@brot-fuer-die-welt.de
Der Katholische Verbund Internationale Freiwilligendienste ist ein Zusammenschluss von Trägerorganisationen, die sich im Bereich der internationalen Freiwilligendienste engagieren. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Kirche, Staat und Gesellschaft und fördert die Qualitätsentwicklung der Trägerorganisationen. Er bündelt Informationen und setzt sich darüber hinaus für den Ausbau der internationalen Freiwilligendienste ein.
Kontakt: Benedikt Pees
Die Politische Freiwilligenvertretung internationaler Freiwilligendienste (PFIF) besteht aus zurückgekehrten Freiwilligen. Sie haben in ihrem Freiwilligendienst Erfahrungen gesammelt, die sie in die Weiterentwicklung von weltwärts einbringen möchten, um so das Programm nachhaltig mitzugestalten. PFIF setzt sich für eine verstärkte politische Teilhabe und Mitsprache von zurückgekehrten Freiwilligen ein, organisiert Bildungs- und Vernetzungstreffen und bringt aktuelle Themen auf allen Ebenen des Programms ein. Alle Freiwilligen können sich nach ihrem Freiwilligendienst bei PFIF engagieren.
Kontakt: PFIF
Gremien des Programmsteuerungsausschusses
Der PSA setzt nach Bedarf Arbeitsgruppen ein, die zu spezifischen Themen Vorschläge erarbeiten. Zu diesen Vorschlägen trifft der PSA dann Entscheidungen für die Weiterentwicklung des Programms. In der Vergangenheit haben sich Arbeitsgruppen etwa mit der Einführung der Süd-Nord Komponente befasst, die allgemeinen Qualitätsanforderungen angepasst oder sich mit dem Thema Inklusion auseinandergesetzt.
Aktuelle Arbeitsgruppen
Die Konsultationsgruppe Verfahren ist die einzige dauerhafte Arbeitsgruppe. Die Mitglieder erarbeiten im Auftrag des PSA Vorschläge zur Vereinfachung und Verbesserung von Verfahren im weltwärts-Programm.
Dokumente des Programmsteuerungsausschusses
Seit 2019 stellt der PSA allen Organisationen im weltwärts-Programm vor seinen Sitzungen Auszüge aus der anstehenden Tagesordnung per E-Mail zur Verfügung. Damit informiert das Gremium über seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte. Die Ergebnisse der Sitzungen werden schriftlich veröffentlicht.
Partnernetzwerke in Ländern des Globalen Südens
Einige der internationalen Partnerorganisationen haben sich in regionalen Netzwerken zusammengeschlossen, um sich untereinander und mit den beteiligten Organisationen in Deutschland besser austauschen zu können. Die Netzwerke vertreten dabei die Interessen ihrer Mitglieder, vernetzen sich auch über die Kontinente hinweg und bringen Themen in den Programmsteuerungsausschuss ein.
Aktuell bestehende Netzwerke
SAwN ist ein Netzwerk von weltwärts-Partnern in Ländern des südlichen Afrikas. Bis heute haben sich Organisationen aus Südafrika, Botsuana, Königreich Eswatini (ehem. Swasiland), Malawi, Mosambik, Namibia, Lesotho und Sambia in diesem Netzwerk zusammengeschlossen.
Kontakt: SAwN
WIN ist ein Netzwerk von weltwärts-Partnern in Indien. Das Netzwerk hat sich auf der trägerübergreifenden Partnerkonferenz 2017 in Nagpur gegründet.
Kontakt: WIN
E-Mail: winindia.network2019@gmail.com
Facebook: /WeltwaertsIndiaNetwork
Red Ecuador ist ein Netzwerk von weltwärts-Partnern in Ecuador. Das Netzwerk organisiert einmal jährlich den „Día weltwärts“, auf dem sich weltwärts-Organisationen und Freiwillige in Ecuador vernetzen und austauschen.
Kontakt: Red Ecuador
WAwN/ROAW ist ein Netzwerk von weltwärts-Partnern in Ländern des westlichen Afrikas. Bis heute haben sich darin Organisationen aus Togo, Ghana, Benin und Kamerun zusammengeschlossen. Das Netzwerk hat sich 2018 auf der trägerübergreifenden Partnerkonferenz in Togo gegründet.
Unidos Por La Montaña ist ein Netzwerk von weltwärts-Partnern in den Andenländern. Bislang haben sich Organisationen aus Bolivien, Ecuador, Peru und Kolumbien in diesem Netzwerk zusammengeschlossen.
Kontakt:
Martin Schatke
mschatke@hotmail.com