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Mehr internationale Freiwillige kommen nach Deutschland

Der entwicklungspolitische Lerndienst weltwärts geht in eine neue Phase. Ab 2015 können deutlich mehr junge Menschen aus Schwellen- und Entwicklungsländern ihren weltwärts-Dienst in Deutschland leisten. Die Engagement Global gGmbH vergibt nun 250 Plätze für diese internationalen Freiwilligen.

In einer ersten Pilotphase im Jahr 2014 hatten bereits 150 internationale Freiwillige ihren Dienst in Deutschland aufgenommen. Die Erfahrungen waren sehr positiv, so dass immer mehr deutsche Organisationen Einsatzplätze anbieten möchten. Deshalb wurde die Zahl der Aufnahme-Organisationen auf 53 erhöht, das sind 18 mehr als im Vorjahr. Auch das Interesse bei jungen Menschen in den Partnerländern an weltwärts wächst stetig weiter.

Lange Zeit konnten nur weltwärts-Freiwillige aus Deutschland Projekte in den Partnerländern unterstützen. Ziel des neuen Angebots ist es, entwicklungspolitische Bildung noch mehr zu fördern. Junge Menschen sollen sich über die Lebensverhältnisse in ihrigen jeweiligen Ländern austauschen und miteinander vernetzen.

Die jungen Männer und Frauen, die in diesem Jahr als weltwärts-Freiwillige nach Deutschland kommen, stammen aus 29 verschiedenen Ländern. Am häufigsten vertreten sind Freiwillige aus Peru, Indien und Ecuador. Ihre Einsatzstellen sind meist im sozialen Bereich, in der Bildungsarbeit oder in der nachhaltigen Landwirtschaft angesiedelt. Zum Beispiel lernen Kinder in Tagesstätten im täglichen Umgang mit den Freiwilligen etwas über deren Heimatländer und Gebräuche.

Anne Akuété, Referentin bei Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, der in diesem Jahr zwölf internationale Freiwillige aufnimmt: "Der Austausch zwischen jungen Menschen verschiedener Kulturen kann nicht nur eine Einbahnstraße sein, sondern muss in beide Richtungen gehen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass nun noch mehr Einsatzplätze für weltwärts-Freiwillige bei uns in Deutschland zur Verfügung stehen. Dieser partnerschaftliche Austausch erlaubt beiden Seiten über den Tellerrand zu blicken und gemeinsame Perspektiven weiterzuentwickeln."

Die so genannte weltwärts-Süd-Nord-Komponente wird in einer Kooperation zwischen BMZ und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchgeführt: Die internationalen Freiwilligen leisten ihren Dienst in anerkannten Einsatzstellen des Bundesfreiwilligendienstes ( BFD). Das BMZ fördert Organisationen, die diese Freiwilligen aufnehmen. Engagement Global koordiniert das gesamte weltwärts-Programm. Als Zentralstelle ist die Organisation für die Verwaltung des Einsatzplatz-Kontingents verantwortlich, leitet die Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) weiter, prüft Einsatzplätze vor und berät die Organisationen, die Freiwillige aufnehmen.

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts wurde 2008 durch das BMZ ins Leben gerufen. Rund 180 aktive Entsendeorganisationen und die zahlreichen Partnerorganisationen in den Einsatzländern setzen das Programm in enger Zusammenarbeit um und gestalten es maßgeblich mit. Interessierte junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren haben mit weltwärts die Chance, ihren Dienst in einem sogenannten Entwicklungs- oder Schwellenland zu leisten und in der Regel zwölf Monate lang bei lokalen Partnerorganisation Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte zu unterstützen. Sie sammeln Auslandserfahrungen und erwerben Sprachkenntnisse sowie persönliche Kompetenzen. Bisher sind mehr als 20.000 Freiwillige aus Deutschland ausgereist. Viele von ihnen engagieren sich nach ihrer Rückkehr weiter in entwicklungspolitischen Projekten.

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