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Im Partnernewsletter bieten wir den weltwärts-Netzwerken die Gelegenheit, sich vorzustellen. Wir haben mit Mary Mlambo, Gründerin und Vorsitzende des Southern African weltwaerts Network (SAwN) und Graeme Cairns, Vorstandsmitglied und Schatzmeister von SAwN, gesprochen.
Mary: Das weltwärts Partnernetzwerk Südliches Afrika (SAwN) wurde 2014 während einer weltwärts Partnerkonferenz in Port Elizabeth gegründet. SAwN ist das erste Partnernetzwerk im Programm. Der persönliche Austausch während der Partnerkonferenzen hilft sehr dabei, sich untereinander zu vernetzen und ein Netzwerk aufzubauen. Die Aufnahme- und Entsendeorganisationen haben festgestellt, dass sie nicht nur viele gemeinsame Herausforderungen teilen, sondern sich auch zu bewährten Verfahren im Umgang mit Freiwilligen, administrativen Angelegenheiten und Erfahrungen mit dem weltwärts Programm insgesamt austauschen möchten. Diese Organisationen wollten sich gegenseitig unterstützen und einen Informations- und Wissensaustausch mit anderen Organisationen etablieren.
Mary: Wir beziehen all unsere Partner in verschiedenen Ländern mit in das Netzwerk ein. Wir führen Konferenzen mit Partnerinnen und Partnern durch und überlegen, wie wir uns gegenseitig am besten in verschiedenen Situationen unterstützen können und koordinieren Maßnahmen miteinander. Im Jahr 2021 hatten wir drei virtuelle Akteurs- Treffen mit Netzwerken aus Sambia, Malawi und Botswana. Falls wir lokalen Organisationen nicht behilflich sein können, erfragen wir weitere Informationen bei deutschen Organisationen und kommunizieren dann miteinander per Telefon oder Videokonferenzen. Außerdem sammeln wir häufig gestellte Fragen und ermitteln daraus, wo es noch Schulungsbedarf bei Freiwilligen, Mentorinnen und Mentoren gibt. Während der jährlich stattfindenden Generalversammlung werden Probleme, die wir gemeinsam haben, behandelt und weitere Themen aus dem Kreis der Teilnehmenden für Diskussionsrunden gesammelt.
Graeme: Für die jährliche Generalversammlung (Annual General Meeting (AGM)) treffen wir uns eigentlich in Präsenz, aufgrund von Covid-19 treffen wir uns aber derzeit im virtuellen Raum, um die Bedürfnisse unserer Mitglieder zu ermitteln und herauszufinden, wie wir ihnen behilflich sein können. Die AGM bietet ebenfalls Raum für Berichterstattungen über die Fortschritte von SAwN und ist eine Plattform für Diskussionsrunden und die Informationsweitergabe von Plänen für das nächste Jahr. Der Grundgedanke der AGM ist die Bereitstellung nützlicher Informationen, von denen sich jede Partnerorganisation bedienen kann. Mitglieder können sich zu bestimmten Themen fortbilden, Mitarbeitende erreichen eine bessere Qualifizierung und Organisationen können ihre Arbeit weiterentwickeln. Jeder Partner hat Know-How in bestimmten Gebieten, sodass dieses Wissen innerhalb des Netzwerks geteilt werden kann.
SAwN hat keine Büroorganisation oder Angestellten, wir alle arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. Bis Anfang 2021 haben wir Fördergelder von der Deutsch- Afrikanischen-Jugendinitiative (African-German-Youth Initiative) erhalten, dann wurde das Programm leider eingestellt und bisweilen haben wir keine neuen Förderer gefunden. Wir suchen im Moment nach Partnern und Finanzierungsmöglichkeiten, um unsere Arbeit am Laufen halten zu können.
Mary: Wir zählen 34 Partnerorganisationen als aktive Mitglieder und weitere 200 weltwärts Organisationen, mit denen wir kommunizieren. Die Mitglieder kommen aus Südafrika, Malawi, Namibia, Mozambique, Botswana, Lesotho und Sambia. Jedes Land hat eine Vertreterin oder einen Vertreter im Vorstand von SAwN. Die meisten Mitglieder kommen aus Südafrika, sodass Südafrika nochmal in vier verschiedene Regionen gegliedert wurde und es je eine Vertreterin/ einen Vertreter pro Region gibt. Unsere Intention ist es, gemeinsam mit dem Western African network (WAWN) und dem Eastern African network, welches noch gegründet werden muss, ein afrikanisches weltwärts Netzwerk auf die Beine zu stellen. Bei der letzten AGM haben wir beschlossen, bald einen Mitgliedsbeitrag einzuführen, da wir momentan keinerlei Mittel haben.
Mary: In den meisten Fällen finden wir neue Mitglieder über unsere bestehenden Partnerorganisationen und insbesondere durch Freiwillige: Sie kommen in ihre Einsatzländer und treffen andere Freiwillige aus anderen Organisationen und verbinden diese Freiwilligen und deren Organisation mit SAwN.
Mary: Abgesehen davon, die Pandemie hinter uns zu lassen, ist unsere Vision einen Süd-Süd-Austausch zu starten. Das würde uns im Globalen Süden helfen, uns einander besser zu verstehen und die Beziehungen der Afrikanischen Union zu stärken. Wenn die Freiwilligen von ihren Diensten in Deutschland ins südliche Afrika zurückkommen, sind sie sehr hilfreich und wichtig für die Weiterentwicklung des Landes und des Verständnisses der Welt als die „Eine Welt“. Wir würden außerdem gerne die Beziehungen und Kooperationen mit anderen Netzwerken im Globalen Süden intensivieren, bspw. mit WIN (weltwärts in India/weltwärts in Indien), WAWN (West Africa weltwaerts network/ Westafrikanisches weltwärts Netzwerk) und Netzwerken aus Südamerika. Des Weiteren verfolgen wir weiter die Idee, einen Sitz für Partnerorganisationen im Programmsteuerungsausschuss (PSA) zu erhalten. Wir verstehen natürlich, dass es sehr schwierig ist, einen Weg zu finden, alle 2000 weltwärts Partnerorganisationen zu vertreten.
Graeme: Eines meiner persönlichen Highlights war die Einladung, SAwN bei Konferenzen, vor allem bei der Konferenz zu Inklusion in Benin, zu repräsentieren. Es ist so wichtig, alle Menschen einzubinden, niemanden auszuschließen und Menschen durch Netzwerke miteinander zu verbinden.
Mary: Mir geht es genauso. Vor allem während der Pandemie haben wir gesehen, wie wichtig Freiwilligenaustausche sind: Die Freiwilligen bringen verschiedene Erfahrungen ins Land ein und kehren zurück in ihre Heimat mit erlernten Fähigkeiten, Weitsicht und neuen Ideen. Wir vermissen den intensiven Austausch mit Freiwilligen sehr. Dank unseres Netzwerks und der Online-Meetings unterstützen und stärken sich die Partnerorganisationen und das Netzwerk immer noch gegenseitig.
Mary: Wir haben Einladungen zu Partnerkonferenzen in Westafrika und Indien erhalten. Die Organisationen waren gespannt, von SAwN, dem ersten Partnernetzwerk im weltwärts Programm, zu erfahren. Wir erhielten die Möglichkeit, unsere Arbeit vorzustellen und darüber zu sprechen, wie wir das Netzwerk im südlichen Afrika gegründet haben. Gerne würden wir die anderen weltwärts Netzwerke treffen und mit dem Austausch innerhalb Afrikas und auf der ganzen Welt fortfahren. Um unsere Ziele zu erreichen, wären Finanzierungsmöglichkeiten sehr wichtig und hilfreich.