Noch auf der Suche? Auf deinem Merkzettel kannst Du Entsendeorganisationen speichern, die Dir zusagen. Schick sie Dir anschließend per Mail zu oder speichere sie als PDF.
weltwärts
gehen
weltwärts
gehen
Mit der Aufhebung der generellen Reisewarnung des Auswärtigen Amts zum 1. Oktober könnten grundsätzlich ab November wieder Freiwillige aus Deutschland ihren Dienst im Ausland starten. Aktuell handelt es sich hierbei jedoch eher um eine theoretische Möglichkeit, denn die allermeisten Einsatzländer unterliegen nach wie vor Reisewarnungen. Dennoch, mit weltwärts geht es weiter – vorerst in Deutschland. Wir haben die Stimmen von Freiwilligen eingeholt, deren Auslandspläne erst einmal durchkreuzt wurden.
Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr bereits viele Bereiche des gewohnten Lebens eingeschränkt. Auch die über 3.000 weltwärts-Freiwilligen aus Deutschland, die sich bei Ausbruch der Pandemie im Ausland aufhielten und dort mitten in ihrem Freiwilligendienst steckten, waren von den Auswirkungen unmittelbar betroffen: Rund 3.200 Freiwillige konnten im März 2020 ihren Freiwilligendienst nicht im Ausland fortsetzen und wurden über die Rückholaktion der Bundesregierung zurück nach Deutschland gebracht. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich viele internationale Freiwillige in Deutschland, die sich über weltwärts Süd-Nord in gemeinnützigen Projekten in Deutschland engagieren. Aufgrund der Reiseeinschränkungen hatten sie nicht die Möglichkeit, in ihr Heimatland zurückzureisen, konnten jedoch ihren Dienst in Deutschland verlängern.
Normalerweise wären aktuell schon wieder viele Hundert junge Menschen in Ländern des Globalen Südens als weltwärts-Freiwillige unterwegs. Doch da in diesem Jahr alles anders ist, hat auch die nächste Generation Freiwilliger mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu kämpfen. Corona hat die Pläne der Freiwilligen durchkreuzt, zu großen Unsicherheiten geführt – und teilweise zu Frustration.
Einige Freiwillige konnten ihren Dienst in Deutschland beginnen und damit das weltwärts-Jahr in etwas anderer Form als üblich starten. Durch die Möglichkeiten des Engagements in Deutschland haben sich auch neue Chancen und Perspektiven für die Freiwilligen aufgetan.
Johannes Linhart wäre – wenn alles nach Plan gelaufen wäre – vor zwei Monaten nach Togo aufgebrochen, um sich dort in einem Kindergarten zu engagieren. Zwischendurch sah es sogar ganz gut aus, das Vorbereitungsseminar wurde abgehalten und Johannes hoffte auf eine nur kurze Verzögerung der Ausreise. Doch auch für Togo besteht nach wie vor eine Reisewarnung, und aus dem Freiwilligendienst in Togo wurde ein Praktikum in einem Kindergarten – zwar nur in Deutschland, aber immerhin. Johannes hofft weiterhin und weiß auch: „Immerhin gehören Flexibilität und Belastbarkeit zu den Eigenschaften, die jeder weltwärts-Freiwillige haben sollte.“
Es war bereits alles geklärt, ich hatte einen Termin beim Arzt für die verpflichtende Gelbfieberimpfung, das Vorbereitungsseminar war bereits angesetzt. […] Und dann kam Corona. Monatelang war alles in der Schwebe, es war völlig unklar, wie es weitergehen sollte. (Johannes Linhart)
Die Entsendorganisationen, die beim weltwärts-Programm mitmachen, haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten bemüht optimistisch zu bleiben, die Hoffnung auf die Ausreise nicht ganz zu verlieren und gleichzeitig einen realistischen Blick auf die Situation zu werfen. Seminare zur Vorbereitung wurden virtuell oder persönlich unter Einhaltung der Abstandsregeln abgehalten, um auch unter Corona-Bedingungen eine bestmögliche Vorbereitung der Freiwilligen zu garantieren.
Dennis wollte dieses Jahr eigentlich als Freiwilliger ein Krankenhaus in Mexiko unterstützen. Corona hat seine Pläne durchkreuzt. Stattdessen engagiert er sich nun in Deutschland – ebenfalls in einem Kindergarten sowie in der Schulbetreuung am Nachmittag. Das ist zwar ein völlig anderes Engagement als ursprünglich geplant, aber zumindest spielt das Thema Nachhaltigkeit auch hier eine Rolle: In Workshops, die Dennis mit den Schülerinnen und Schülern durchführen wird.
Meine Entsendeorganisation (bezev e.V.) hat sehr gut auf die auch für sie schwierige Situation reagiert. Sie haben uns immer rechtzeitig über Updates der Regierung informiert und mit uns die Hoffnung auf ein weltwärts Jahr nicht aufgegeben. (Dennis Pfeiffer)
Auch Sarah Eikermanns Auslandspläne wurden von der Pandemie über den Haufen geworfen und sie musste sich neu orientieren. Das Angebot ihrer Entsendeorganisation, der Vereinten Evangelischen Mission, ihren Freiwilligendienst in Deutschland zu beginnen, hat sie deshalb gerne angenommen.
Meine Organisation hat den Freiwilligen angeboten, ihren Freiwilligendienst schon in Deutschland anfangen zu können und eventuell im Ausland fortzuführen. Dieses Angebot habe ich angenommen und arbeite seit Anfang September in einer Sekundarschule im Kreis Minden. […] Ich freue mich auf die nächsten Monate und bin gespannt was noch alles passieren wird und welche Erfahrungen ich noch sammeln werde. (Sarah Eikermann)
Mit weltwärts geht es also weiter. In anderer Form zwar als gewohnt, aber solange die Pandemie keine Freiwilligendienste im Globalen Süden zulässt, ist das Engagement in Deutschland zumindest eine Alternative – wenn auch sicherlich nur als Zwischenlösung. Denn die Zuversicht, dass es für den kommenden Jahrgang der Freiwilligen wieder möglich sein wird, den Dienst in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien oder Osteuropa zu absolvieren, ist da.
Lest hier nach, was Johannes über seine aktuelle Situation zu sagen hat
Hier kommt ihr zum Interview mit Sarah
Du interessierst dich für einen Freiwilligendienst im nächsten Jahr? Dann informiere Dich in unserer Einsatzplatzbörse, welche Möglichkeiten es gibt.
Zum 1. Oktober 2020 ist die generelle internationale Reisewarnung des Auswärtigen Amtes aufgehoben worden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie sind in den allermeisten Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, Ozeaniens und Osteuropas aktuell trotzdem keine weltwärts-Freiwilligendienste möglich – es bestehen Reisewarnungen oder die Länder haben ihrerseits die Einreise beschränkt. Deshalb wird es den Freiwilligen des weltwärts-Programms momentan ermöglicht, bis zu sechs Monate ihres Dienstes in Deutschland zu absolvieren.