Noch auf der Suche? Auf deinem Merkzettel kannst Du Entsendeorganisationen speichern, die Dir zusagen. Schick sie Dir anschließend per Mail zu oder speichere sie als PDF.
weltwärts
gehen
weltwärts
gehen
Immer mehr junge Menschen engagieren sich für den Erhalt unseres Planeten und setzen sich aktiv für den Umweltschutz ein – so auch Nora. Die Freiwillige war in Armenien im Bereich des Umweltschutzes aktiv und teilt am Welt-Recycling-Tag am 18. März ihre Erfahrungen mit uns.
Schon länger war für Nora klar, dass sie sich als Freiwillige mit dem Internationalen Bund Südwest in Armenien für den Umweltschutz stark machen möchte. Das junge Start-Up Re-apaga, das sich auf Recycling in Armenien fokussiert, überzeugte sie.
„Mir gefiel die Idee meiner Organisation, Recycling mithilfe eines Belohnungssystems, welches in Deutschland in Form des Pfandsystems ja schon recht gut etabliert ist, in Armenien aufzubauen und hautnah bei den ersten Testversionen mitzuarbeiten.“
Re-apaga ist eine gemeinnützige Stiftung, die die ersten Abfall-Recycling Anlagen in Armenien und im Kaukasus aufbauen und ein belohnungsbasiertes Sammelsystem implementieren möchte. Außerdem engagiert sich Re-Apaga im Bereich der Umweltbildung, um das Bewusstsein für die Thematik in der Bevölkerung sowie bei staatlichen und wirtschaftlichen Akteuren zu schärfen.
„Meine Aufgaben bei Re-apaga umfassten weitreichende Recherchen zu aktuellen Naturschutz- und Umweltthemen, die Planung und Durchführung von Social Media Kampagnen, sowie das Verfassen von Förderanträgen bei verschiedenen internationalen Organisationen. Außerdem natürlich die aktive Teilnahme und Mitorganisation an Aufräumaktionen, welche oft viel Spaß gemacht haben“, berichtet Nora.
„Besonders beeindruckt hat mich die Gastfreundlichkeit, die mir überall im Land entgegengebracht wurde. Egal ob in größeren Städten oder in kleinen Bauerndörfern, mit einer Selbstverständlichkeit wurde mir überall ein Kaffee oder gleich eine ganze Mahlzeit angeboten ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.“
Eine Begegnung ist Nora besonders in Erinnerung geblieben: „Bei einer Wanderung im Nordosten Armeniens trafen ein paar Freunde und ich auf eine ältere Frau, die am Straßenrand Obst, Gemüse und Kräuter aus eigenem Anbau verkaufte. Nachdem wir über den Kauf einiger frischer Aprikosen ins Gespräch gekommen waren, lud sie uns zum Essen zu sich nach Hause ein. Dort angekommen tischte sie uns neben Obst, Gemüse, Kräutern, Brot und Käse einen traditionellen armenischen Eintopf auf. Während wir aßen, erzählte sie von ihrer Familie und befragte uns nach unseren Familien. Später brachte sie noch Kuchen und Kaffee als Nachtisch. Bevor wir wieder aufbrachen, bedankten wir uns bei ihr und wollten ihr ein bisschen Geld für das großzügige Mahl anbieten, welches sie aber vehement ablehnte.“
„Mein Freiwilligendienst hat mich sehr verändert. Nicht nur mein Selbstbewusstsein und meine Selbstständigkeit wurden gestärkt, sondern auch meine Sicht und mein Verständnis von Glück und Zufriedenheit haben sich nachhaltig verändert.“
Nora hat ihr Engagement in Armenien fortgesetzt und unterstützt ihre ehemalige Partnerorganisation soweit es geht: „Leider ist nach meiner Rückkehr nach Deutschland die politische Lage in Armenien gekippt. Seit dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach liegen die Prioritäten momentan nicht auf Umweltschutz, sondern im Wiederaufbau der Kriegsregionen. Viele Organisationen haben sich kurzfristig umorientiert, um Geflüchtete aus den betroffenen Regionen und die Familien der verwundeten und gefallenen Soldaten zu unterstützen. So auch meine Einsatzstelle Re-apaga, die ich seither im Rahmen meiner Möglichkeiten, zum Beispiel durch Spenden sammeln, aus der Ferne unterstütze.“