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weltwärts-Einsatzstelle unter der Lupe: Muna Wagner von der weltwärts-Organisation Auroville International Deutschland e.V. hat uns einige Fragen zur Einsatzstelle "Sunlit Future - Installation und Design von Solarenergiesystemen" beantwortet. Sie berichtet von den Erfahrungen der beiden weltwärts-Freiwilligen Felix und Jannes, und erzählt welche Projekte sie in der Einsatzstelle umgesetzt haben.
Auroville ist ein Zukunftsprojekt in Indien, das vor rund 50 Jahren gegründet wurde, um eine gesellschaftliche Utopie zu verwirklichen: Menschen aller Länder und Weltanschauungen sollen in Frieden und Harmonie miteinander leben können. Heute zählt Auroville über 3.000 Menschen aus 60 Ländern.
Muna Wagner: Alle weltwärts-Freiwilligen in der Auroville-Region sind in Zweier-WGs untergebracht. Jede*r Freiwillige*r hat ein eigenes Zimmer, Küche und Bad werden geteilt und es gibt meist auch eine kleine Terrasse und Balkon. Diese WGs befinden sich entweder in der unmittelbaren Nähe zu indischen Dörfern oder aber in Auroville-Communities, so dass man auch das Gemeinschaftsleben kennenlernen kann. Die Freiwilligen fahren an den Arbeitstagen mit dem Fahrrad oder Motorrad durch die grüne Landschaft Aurovilles zur Einsatzstelle.
Muna Wagner: Ja, es ist möglich, zu zweit seinen weltwärts-Dienst bei Sunlit Future zu absolvieren. Da bei uns alle Freiwilligen in der Auroville-Region ihren weltwärts-Dienst leisten, gibt es viele weltwärts-Freiwillige in der Region, mit denen man sich vernetzen, austauschen und auch in der Freizeit etwas unternehmen kann.
Muna Wagner: Bei Sunlit Future gilt es mit anzupacken: ob Planung, Installation und Wartung oder Programmieren – die Freiwilligen können in den verschiedensten Themenfeldern von solaren Energiesystemen mitarbeiten. Freiwillige können sich als Techniker*in bei Installationen und Service-Calls einbringen und nach entsprechender Einarbeitung auch Projekte übernehmen und abwickeln. Wer Lust hat, kann auch Trainings und Schulungen zum Thema Solarenergie entwickeln und durchführen.
Neben netzunabhängigen (mit Batterie) und netzgekoppelten (wie in Deutschland) Photovoltaikanlagen umfasst die Produktpalette von Sunlit Future solare Heißwassererhitzer sowie solare Pumpsysteme für Farmland und Haushalt. Auch wenn man eigene Projekte im Bereich Solarenergie entwickeln will, bekommt man als Freiwillige*r Unterstützung bei Sunlit Future.
Zusammen mit ihren tamilischen Kollegen arbeiten die Freiwilligen in der Entwicklung von solaren Betriebssystemen. Das beinhaltet auch Trinkwasserförderung und Dorf-Elektrifizierung in besonders ländlichen Gebieten Indiens. Als Freiwillige*r fährt man mit auf die Installationen in diese Gegenden und kann so nicht nur von Tourismus wenig berührte Ecken des Landes kennenlernen, sondern kann Dank intensiver Betreuung der tamilischen Kollegen noch mal ganz anders in die tamilische Kultur eintauchen.
Muna Wagner: Wenn Freiwillige Ideen für passende Projekte bei Sunlit haben, erhalten sie von ihren Kollegen Unterstützung. Jannes war beispielsweise zuständig für die App und Server-Organisation. Darüber hinaus war er in das Design und den Aufbau von elf Wasserfiltern involviert, die im Bundesstaat Maharashtra installiert wurden. Hier hat Jannes die Elektronik mit einer App und die dazugehörige Website komplett selbst konstruiert.
Felix hat unter anderem einen "Leitungsquerschnittsberechner" gebaut, der einem vorgibt, welchen Leitungsquerschnitt man bei einer Zusammenstellung aus Wechselrichterleistung, PV-Leistung und Entfernung dieser beiden Komponenten verwenden muss. Das Ganze konnte auch mit einer kostenlosen App auf dem Handy visualisiert werden.
Muna Wagner: Beide Freiwillige hatten vor Ausreise schon ein Interesse an Technik und alternative Energien bzw. Umweltschutz.
Jannis war schon vor seinem westwärts-Freiwilligendienst ein leidenschaftlicher Tüftler. Dabei hat er sich besonders für Mechanik und Elektrotechnik interessiert. Zum Beispiel hatte er bereits alte Computer und Radios auseinandergebaut und einen 3D Drucker komplett selbstgebaut. Zudem hatte er bereits erste Programmiererfahrungen gesammelt.
Felix hatte keine konkreten Vorerfahrungen zum Thema alternative Energien. Er brachte gute Mathematik-Kenntnisse mit sowie ein Interesse für Technik. Er hatte Lust sich in neue Themen einzuarbeiten und war vor allem vor Ort bereit tatkräftig anzupacken und von seinen Kollegen viel zu lernen.
Muna Wagner:
Interesse an Erneuerbaren Energien und Technik
gute Englischkenntnisse
Freude an körperlicher Arbeit, auch bei hohen Temperaturen (Solarinstallationen finden tagsüber unter freiem Himmel statt)
Kontaktfreudigkeit, Flexibilität, Geduld und Anpassungsfähigkeit
Reisebereitschaft
Bereitschaft, die Grundlagen der tamilischen Sprache zu lernen
Hilfreich können Grundkenntnisse im Bereich der Solarenergie
Hilfreich ist außerdem eine Computer-Affinität
Auroville International Deutschland e.V. nimmt Bewerbungen für die Ausreise nach Indien im Sommer 2024 bis zum 25. Februar 2024 an.
Muna Wagner: Bei Sunlit Future ist die Arbeitssprache Englisch und Tamil. Da die Arbeit vor allem praktisch orientiert ist, sind gute mündliche Sprachkenntnisse der englischen Sprache vor der Ausreise hilfreich. Tamil-Kenntnisse sind vor Ausreise nicht notwendig und können (neben dem verpflichtenden Einführungskurs) optional vor Ort vertieft werden.
Muna Wagner: Bereits auf dem Vorbereitungsseminar gibt es einen Tamil-Schnupperkurs, der von einer unserer ehemaligen Freiwilligen geleitet wird. Vor Ort müssen alle weltwärts-Freiwilligen erstmal drei Wochen lang einen Basiskurs für die tamilische Sprache absolvieren. Dieser Sprachkurs ist verpflichtend, damit jede*r einen ersten Einblick in die Sprache und darüber in die tamilische Kultur bekommt. Wer Lust auf mehr hat, kann das ganze Jahr über kostenfrei Tamilunterricht bekommen.