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Großer Wurf in Südafrika

Unterstützt das Projekt „Eastern Cape lernt Handball“

Pit Leo

Port Elizabeth, Südafrika

Organisation: ASC Göttingen

Pit Leo R. ist für den ASC Göttingen von 1846 e.V. als weltwärts-Freiwilliger in Südafrika. Als begeisterter Handballer unterstützt er ein Projekt, das Schülern und Schülerinnen aus den Townships New Brighton und Port Elizabeth hilft, mit dieser Mannschaftssportart Zusammenhalt und persönliche Stärke zu entwickeln. Und Pit Leo kann sich über einen besonderen Erfolg freuen. Lies seinen Bericht.

Seit fast einem Jahr unterstütze ich das Projekt "Eastern Cape lernt Handball" in Port Elizabeth. Hier leben sehr viele Menschen der Xhosa-Volksgruppe noch immer in Townships, die sich in den Jahren der Apartheit gebildet hatten. Viele von ihnen sind bis heute sozial und wirtschaftlich benachteiligt und der Sport ist eine gute Möglichkeit für die Kinder, Werte und Normen wie Fairness, Teamgeist, Regeln und Verantwortung zu lernen.

Viele von ihnen sind bis heute sozial und wirtschaftlich benachteiligt und der Sport ist eine gute Möglichkeit für die Kinder, Werte und Normen wie Fairness, Teamgeist, Regeln und Verantwortung zu lernen.

Auf nach Kapstadt!

Neben dem Training mit den Kindern an der Lamani Primary School im Township New Brighton und meinem Handball-Training an der Nelson Mandela Metropolitan University spiele ich bei der Mannschaft PE Vikings mit. Dieser Verein wurde vor mehr als 10 Jahren gegründet und wird seit drei Jahren kontinuierlich von Freiwilligen des ASC Göttingen bei der Organisation und Durchführung des Trainings sowie mit Equipment und Transporthilfe unterstützt. Durch den Sieg bei den Eastern Cape Meisterschaften qualifizierten wir uns für die Nationale Meisterschaft. Und das bedeutete: ab nach Kapstadt!

Pit Leo mit einer Schülerin auf dem Arm.
Porträt Pit Leo.

Wir mussten sehr schnell sehr viel organisieren und zum Glück wurde der Trip nach einigen Verhandlungen schließlich vom südafrikanischen Sportministerium mitfinanziert. Wir wollten uns am Tag vor dem Finalturnier um 7:30 Uhr im New Brighton Township treffen, damit wir pünktlich um 8 Uhr losfahren könnten. So war zumindest mein Plan in "German Time". Um 9 Uhr befand sich unsere Mannschaft zumindest komplett vor Ort, der Busfahrer hatte jedoch verschlafen. Also verließen wir Port Elizabeth um 12:30 Uhr South African Time! Nach einer langen Busfahrt mit sich immer wiederholenden Xhosa-Schlagern kamen wir endlich in unserem Hotel an.

Ich bin ein Mlungu

Am nächsten Morgen begann das dreitägige Turnier. Unter den 400 Spielern in der Halle war ich der einzige Mlungu (Weißer Mann in Xhosa) und somit gefühlt eine kleine Berühmtheit. Bestimmt hat jetzt jeder Zweite ein Foto von mir auf seinem Handy. Durch die Gruppenphase marschierten wir ohne Probleme, unser Teamspirit war auf dem Höhepunkt, da zum Aufwärmen gesungen und getanzt wurde. Nach dem Achtelfinale stieg das Niveau der Gegner rapide, im Halbfinale mussten wir gegen Soweto ran. Soweto hatte uns im letzten Jahr im Finale besiegt. Nach einem 15:8 Erfolg (wir spielten zweimal 15 Minuten), zogen wir gegen Gugulethu ins Finale ein.

Die Handballmannschaft bei ihrem Siegerfoto. Die Gewinner tragen Medaillen.
Die glücklichen Gewinner der National Southafrican Club Championships feiern ihren Sieg.

Am Final-Sonntag sollte sich dann unsere monatelange Vorbereitung lohnen. Wir, die PE Vikings, gewannen durch unseren deutlichen 42:24 Sieg zum ersten Mal die National Southafrican Club Championships. Unseren heiseren Stimmen zum Trotz wurde weiter gesungen und getanzt bis tief in die Nacht. Die Siegprämie von 5.000 Rand wurde direkt in neue Trikots investiert. Durch diesen Sieg qualifizieren wir uns für die African Championships in Tunesien im Oktober. Ob wir diese finanzielle Hürde stemmen können steht allerdings in den Sternen.

Mein Jahr mit weltwärts endet in zwei Wochen. Ich hatte eine unbeschreibliche Zeit in Südafrika und bringe vermutlich als erster Weißer die Goldmedaille der nationalen Handballmeisterschaft mit nach Hause.