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Zwischen Optimismus und Frustration

Johannes, 19 Jahre

geplanter Einsatzort: Togo

Organisation: Deutsches Rotes Kreuz (DRK)

In Zeiten von Corona ist Flexibilität gefragt. Das hat auch Johannes aus Schwerin zu spüren bekommen, der in diesem Jahr als weltwärts-Freiwilliger nach Togo ausreisen sollte. Alle Vorbereitungen waren bereits getroffen und Johannes freute sich auf das vor ihm liegende Jahr. Doch dann kam Corona. Wie der Freiwillige mit der Situation umgeht und welche neuen Chancen sich für ihn ergeben haben, erfahrt ihr hier.

Ich habe mich vor ziemlich genau einem Jahr beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf einen Platz als Freiwilliger im weltwärts Programm beworben und wurde angenommen. Meine Ausreise in den Togo, wo ich in einem Kindergarten hätte eingesetzt werden sollen, wäre im August 2020 gewesen. Es war bereits alles geklärt, ich hatte einen Termin beim Arzt für die verpflichtende Gelbfieberimpfung, das Vorbereitungsseminar war bereits angesetzt, alles sah gut aus.

Monatelang war alles in der Schwebe, es war völlig unklar, wie es weitergehen sollte.

Meine Eltern hatten mir sogar einen Sprachkurs in Ewe, der dortigen Sprache, geschenkt. Und dann kam Corona. Monatelang war alles in der Schwebe, es war völlig unklar, wie es weitergehen sollte. Dennoch hielt ich an meinem Plan, ins Ausland zu gehen, fest.

Neue Hoffnung

Im Sommer dann entspannte sich die Situation. Wir, die Freiwilligen beim DRK Mecklenburg-Vorpommern hielten unser Vorbereitungsseminar ab und waren optimistisch, dass unser Auslandsaufenthalt nach einer hoffentlich nur kurzen Verzögerung beginnen würde. Ich war sehr froh, als es hieß, die weltweite Reisewarnung werde bald fallen. Diese war das eine große Hindernis, und ich war überzeugt, dass niemand eine Reisewarnung für ein Land aussprechen würde, dessen Infektionsgeschehen auf die Gesamtbevölkerung gerechnet zwanzig Mal niedriger ist als das Deutsche.

Frustration und neue Chancen

Ich hatte mich geirrt. Und ich lernte, die Frustration angesichts der andauernden Ungewissheit zu ertragen. Zwar müht sich das DRK, als Entsendeorganisation, uns Alternativen und Seminare anzubieten; und ich mache ersatzweise ein Praktikum in einem deutschen Kindergarten.

Immerhin gehören Flexibilität und Belastbarkeit zu den Eigenschaften, die jeder weltwärts-Freiwillige haben sollte.

Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die Reisewarnung für Togo bald fällt. Bis dahin muss ich jedoch versuchen, flexibel zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Immerhin gehören Flexibilität und Belastbarkeit zu den Eigenschaften, die jeder weltwärts-Freiwillige haben sollte.