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In die Welt
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Mir fällt es mittlerweile mehr oder weniger schwer auf Deutsch zu erzählen, was sich hier in Restauración in den letzten Monaten so getan hat, da ich sehr wenig Kontakt mit der deutschen Sprache hatte. Nichtsdestotrotz möchte ich es versuchen.
Ich kann mit viel Stolz behaupten, dass die Tischler-Schule große Fortschritte gemacht hat. Der Umschwung begann mit einem für eigentlich kurze Zeit gedachten Projektes der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ):Sechs Jugendliche aus dem Nachbarland Haiti ohne jegliche Vorkenntnisse im Tischlern sollten angeleitet werden, 30 Bänke für eine Kirche in einem kleinen Dorf in Haiti zu fertigen.
Mit dem Ergebnis waren alle sehr zufrieden und bei den Jugendlichen erwachte das Interesse das Tischlerhandwerk zu erlernen und damit den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu bestreiten. Wir haben uns mit dem Projektleiter der GIZ zusammengesetzt, um einen Weg zu finden ihnen die Ausbildung zu ermöglichen.
Es ist zwar sehr viel Arbeit, aber die Ergebnisse sind es wert.
Fünf Auszubildende auf einen Tischlergesellen! Es war nicht einfach zwischen ASODEFOREST, den Auszubildenden, dem Tischler, der Köchin, und der GIZ zu vermitteln, Kundengespräche zu führen, Arbeitsabläufe zu planen, bei Krankheiten oder Verletzungen zumindest finanziell zur Genesung beizutragen und bei privaten Problemen der Auszubildenden zur Verfügung zu stehen. Auch die Materialbeschaffung war nicht ganz einfach. Um Holzdübel zu bekommen, muss man in die 150 Kilometer entfernte Stadt Santiago fahren. Holz ist das einzige, das hier immer vorhanden ist, leider selten ausreichend getrocknet.
Leider wussten zwei der Auszubildenden sich nicht zu benehmen. Da sie trotz mehrmaligen Aufforderungen ihr Verhalten nicht änderten, waren sie nicht mehr tragbar und wir mussten sie nach Hause schicken. Nun sind es also nur noch drei Auszubildende, die allerdings ein beeindruckendes Interesse und teilweise ein bewundernswertes Talent haben. Die Werkstatt hat sich ebenfalls sehr weiterentwickelt. Der Maschinenpark hat sich verdreifacht und auch an Qualität zugenommen. Zweimal wurden nachts Werkzeuge und Maschinen gestohlen. Nach kurzer Verzweiflung haben wir die gestohlenen Dinge durch höherwertige ersetzt und somit hatte das Ganze dann auch einen guten Aspekt.
Was uns in der Weiterentwicklung ausbremst, ist das Fehlen eines Generators. Wir haben unsere Arbeitszeiten an die Zeiten, in denen es Strom gibt, angepasst und können somit acht Stunden am Tag arbeiten. Es gibt nahezu verlässliche Zeiten, zu denen Strom vorhanden ist. So arbeiten wir an manchen Tagen von acht bis zwölf, sowie von fünf Uhr nachmittags bis neun oder zehn in der Nacht, an anderen Tagen von zehn bis zwölf, dann von zwei bis fünf und von zehn Uhr nachts bis teilweise zwei Uhr nachts. Wenn nicht gearbeitet werden kann, erledige ich Kundengespräche und Materialeinkäufe. Es ist zwar sehr viel Arbeit, aber die Ergebnisse sind es wert. Damit meine ich nicht nur die sichtbaren, sondern auch die sehr zufriedenstellenden Fortschritte der Auszubildenden.
Privat geht es mir auch weiterhin sehr gut hier. Ich verstehe mich weiterhin sehr gut mit meiner Familie und genieße es einfach wahnsinnig hier in diesem wunderschönen Land zu sein. Vielen Dank!