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Functional Adaptation in Südindien

Ein Projekt mit Zukunft

Ben

Einsatzort: Koppal District, Indien

Organisation: Service Civil International

Ben Riedel war für ein Jahr für die Entsendeorganisation Service Civil International (SCI) in Indien, um Projekte für Menschen mit Behinderungen zu unterstützen. Wie es ihm gefallen hat kannst du hier lesen.

Mein Freiwilligendienst im Ausland

Jetzt ist es schon fast 2 Jahre her, dass ich grübelnd in meinem Zimmer saß und mir überlegen musste, wo, wie und warum ich einen Freiwilligendienst im Ausland machen wollte. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass mir das Land eher unwichtig war, sondern dass das Projekt der ausschlaggebende Punkt sein sollte. Arbeit mit Menschen mit Behinderung kannte ich schon, und sie hat mir in der Vergangenheit immer riesige Freude bereitet. Nach Recherche im Internet stieß ich auf das weltwärts-Programm. Und durch weiteres großes Glück stieß ich auf das für mich perfekte Projekt und die für mich perfekten Organisationen - Service Civil International (SCI) in Deutschland und Samuha / Samarthya im Koppal District (District entspricht in etwa dem deutschen Wort Landkreis) in Karnataka, Indien.

Zum Freiwilligendienst in Indien

Koppal heißt die Stadt, in der ich dann ein Jahr gelebt habe. Mit rund 60.000 Einwohnern eine relativ kleine, aber dafür eine umso schönere Stadt. Neben der Einsatzstelle in Koppal gibt es noch weitere SCI-weltwärts-Einsatzstellen etwa 43 Kilometer von Koppal entfernt. In meinem Jahrgang waren wir 5 Freiwillige.

Eine Straße mit Palmen und Rikschas im Sonnenuntergang.
Koppal von einer seiner vielen schönen Seiten

Meine Aufnahmeorganisation

Samuha / Samarthya sind indische Organisationen im Bundesstaat Karnataka und sie engagieren sich dort in den wirtschaftlich ärmsten Distrikten (Koppal, Raichur). Mikro Credit Programme, Landwirtschaftsprogramme und auch Programme zur Förderung von Gehörlosen sind nur einige der Projekte, die Samuha / Samarthya anbieten. Samarthya ist der Teil von Samuha, der mit Menschen mit Behinderung arbeitet, und genau dort wurde ich eingesetzt. Durch langjährige harte Arbeit und durch die schon genannten vielen Projekte ist Samuha bei der Landbevölkerung und den Behörden bekannt und geschätzt.

Steinhaus mit barrierefreier Rampe.
Hier sieht man eine der Adaptionen, die ich zusammen mit meinem Kollegen und der ansässigen Familie planen und bauen konnte.

Das Projekt

Functional Adaptation heißt das Projekt und es existiert erst seit 4 Jahren. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Bei dem Projekt geht es um die Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung in den Dörfern im Koppal District. Als weltwärts-Freiwilliger wird einem ein indischer Kollege oder eine Kollegin zugeteilt, zusammen geht es in die umliegenden Dörfer Koppals. Dort trifft man die Familien der Menschen mit Behinderung und kommt ins Gespräch. Bei diesen Gesprächen kristallisieren sich häufig alltägliche Probleme heraus, die man dann gemeinsam probiert, zu lösen.

Das kann schlichte Barrierefreiheit sein, die man mit Geländern, Rampen oder Treppen beheben kann, oder soziale Probleme. Das Planen von Installationen, die das Leben vereinfachen sollen, steht hier aber klar im Vordergrund. Das Beste an diesem Projekt ist wohl, dass man gemeinsam mit den Betreffenden nach Lösungen sucht. Oft genügt schon eine kleine Stufe oder Rampe, um die Lebensqualität der Klienten zu verbessern.

Es war wohl eines der interessantesten und besten Jahre überhaupt […]

Fazit

Es war wohl eines der interessantesten und besten Jahre überhaupt und persönlich habe ich, denke ich, auch Einiges erreicht. Ich durfte für ein Jahr ein Teil einer Organisation sein, die weiß, was sie tut, und sie tut es verdammt gut. Ich habe viel mehr Hilfe bekommen bei meinem Leben in Indien, als ich es mit irgendwelchen Kompetenzen rechtfertigen konnte, und dafür bin ich sehr dankbar.

Gruppenfoto bei der Abschiedsveranstaltung.
Das Samuha-Team bei unserer Abschiedsveranstaltung.