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weltwaerts
begleitet
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begleitet
weltwärts steht für entwicklungspolitisches Engagement, Globales Lernen und Begegnung auf Augenhöhe. weltwärts bringt Menschen in und aus Deutschland, Asien, Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa zusammen. Non-formales Lernen im gegenseitigen Austausch und die Stärkung internationaler Partnerschaften stehen dabei im Mittelpunkt.
Das Programm wurde 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen, um junge Menschen in ihrem Engagement für die Eine Welt zu unterstützen. weltwärts gehen ist seither mit dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst möglich.
Die Programmlinie verfügt über ein umfangreiches Qualitätssystem und wird vom BMZ mit bis zu 75 Prozent der Kosten gefördert. Den weiteren Anteil tragen die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die den Dienst durchführen. Die administrative und finanzielle Koordination des Programms verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts von Engagement Global.
Der weltwärts-Freiwilligendienst wird als Gemeinschaftswerk des BMZ und der zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie ehemaligen Freiwilligen gemeinsam gestaltet, das heißt Entscheidungen zur Programmsteuerung werden gemeinsam getroffen.
Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren aus Deutschland, die sich für mehrere Monate, meist ein Jahr, in einem Land Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, Ozeaniens oder Osteuropas engagieren möchten (Nord-Süd Komponente) sowie an junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren aus den genannten Regionen, die einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten möchten (Süd-Nord Komponente). Bei Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung liegt die Altersgrenze bei 35 Jahren. Die Förderung Globalen Lernens, entwicklungspolitischen Engagements und internationaler Solidarität ist für beide Komponenten des Freiwilligendienstes zentral. Neben Erfahrungs- und Wissenstransfer profitieren die verantwortlichen Organisationen in Deutschland und den Partnerländern auch von der Vernetzung mit ehemaligen Freiwilligen.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurde im September 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet. In der Agenda 2030 ist die Überzeugung formuliert, dass die Herausforderungen der globalisierten Welt nur gemeinsam gelöst werden können. Deshalb gilt sie für alle Staaten der Einen Welt. Das zentrale Element der Agenda 2030 sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Diese 17 Ziele berücksichtigen Handlungsfelder für alle Menschen und Staaten der Erde und sollen bis zum Jahr 2030 gemeinsam erreicht werden.
Globales Lernen wird im weltwärts-Programm als Lernen für eine global nachhaltige Entwicklung verstanden. Mit weltwärts bauen Teilnehmende Kompetenzen auf und aus, die sie dazu befähigen, zu einer weltweit nachhaltigen Entwicklung beizutragen – auch über das Programm hinaus.
Der Europarat definiert Globales Lernen als „Entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Menschenrechtserziehung, Nachhaltigkeitserziehung, Bildungsarbeit für Frieden und Konfliktprävention sowie interkulturelle Erziehung, also die globalen Dimensionen der staatsbürgerlichen Bildung.“
Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, den Menschen weltweit die Freiheit zu geben, selbstbestimmt und ohne materielle Not zu leben. Sie umfasst alle Initiativen von privaten und öffentlichen Akteuren, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Denn es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Globalisierung gerecht zu gestalten – das macht auch die Agenda 2030 der Vereinten Nationen deutlich. Die deutsche Entwicklungspolitik trägt dieser Überzeugung Rechnung, indem sie neben der Zusammenarbeit mit ihren Partnerländern und der Mitwirkung in internationalen Organisationen auch nicht-staatliche Akteure aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft unterstützt. Dabei betrachtet die deutsche Regierung die Länder und Organisationen, mit denen sie entwicklungspolitisch zusammenarbeitet, nicht als Empfänger von Hilfsleistungen, sondern als Partner. Der Begriff der Entwicklungszusammenarbeit beschreibt diese intensiven Kooperationen daher viel besser als der früher übliche Begriff der Entwicklungshilfe.
Ausführliche Informationen über die Arbeitsweise der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
weltwärts versteht sich als ein non-formales Bildungsprogramm, in dem Lernprozesse maßgeblich in der Begegnung, im Zusammenleben und -arbeiten der Freiwilligen mit den Menschen im Einsatzland beziehungsweise der Jugendgruppen stattfinden, begleitet durch einen organisierten, pädagogischen Rahmen.
Mit weltwärts fördert die Bundesregierung einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. Neben dem entwicklungspolitischen Engagement von jungen Menschen stehen das Globale Lernen der Teilnehmenden sowie die Stärkung von Partnerschaften zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Deutschland und Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, Ozeaniens und Osteuropas im Mittelpunkt.
Der Austausch und die Erfahrungen mit weltwärts vermitteln den Teilnehmenden Kenntnisse über globale Zusammenhänge und zeigen ihnen persönliche Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten für ein gerechteres Miteinander auf. Durch die Zusammenarbeit vor Ort sowie die pädagogische Begleitung dieser Eindrücke gewinnen die jungen Menschen ein Verständnis für Entwicklungszusammenarbeit. Sie erfahren, dass jede und jeder Einzelne etwas bewegen kann. Zahlreiche Ehemalige des Programms engagieren sich langfristig gesellschaftlich. weltwärts stärkt darüber hinaus die beteiligten Organisationen in ihrer täglichen Arbeit und der Kompetenz, gemeinsam zu handeln. So leistet der weltwärts-Freiwilligendienst einen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals (SDGs)).
weltwärts fördert junge Menschen in ihrem Engagement für die Eine Welt und stärkt internationale Partnerschaften. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob weltwärts seine anspruchsvollen Ziele erreicht, sowohl in Deutschland als auch in den Partnerländern. Dies geschieht durch standardisierte Befragungen der Teilnehmenden sowie unabhängige Evaluierungen und Zertifizierung der teilnehmenden Organisationen.
Die Ziele des weltwärts-Freiwilligendienstes orientieren sich an der Agenda 2030.
Junge Menschen aus Deutschland und den Partnerländern sollen durch ihre Teilnahme an weltwärts für globale Zusammenhänge sensibilisiert und zu solidarischem Handeln im Sinne der SDGs befähigt werden. Ehemalige des weltwärts-Programms wirken als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für nachhaltige Entwicklung in ihr soziales Umfeld hinein und engagieren sich oft langfristig gesellschaftlich. Zudem festigt weltwärts die internationalen Partnerschaften der beteiligten zivilgesellschaftlichen Akteure. Es sorgt für Lerneffekte bei allen Beteiligten.
Unter dem Titel „weltwärts Freiwillige und ihr Engagement in Deutschland“ hat das DEval – Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit – 2017 eine umfassende Studie veröffentlicht. Für die Studie, die sich auf die Nord-Süd Komponente des Freiwilligendienstes bezieht, wurden knapp zehn Jahre nach dem Start von weltwärts aufwändige Analysen angefertigt, um die Wirkungen von weltwärts auf die Freiwilligen und ihr Engagement in Deutschland zu untersuchen. Die Ergebnisse geben insbesondere Aufschluss über die persönliche Entwicklung der Freiwilligen und wie sie als ehemalige Teilnehmende in die Gesellschaft in Deutschland hineinwirken. Empfehlungen des DEval wurden bereits aufgegriffen und umgesetzt. Dazu zählen die Schärfung des entwicklungspolitischen Profils des Freiwilligendienstes, die Ausarbeitung von Programmdokumenten im Hinblick auf Ziele und Wirkungen sowie die Schaffung eines Monitoring- und Evaluationssystems.
„Die Süd-Nord-Komponente von weltwärts“ lautet der schlichte Titel einer 2017 veröffentlichten Studie, die die Syspons GmbH im Auftrag des BMZ durchgeführt hat. Gegenstand ist die drei Jahre zuvor eingeführte Süd-Nord Komponente, mit der junge Menschen aus Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Ozeanien nach Deutschland kommen und dort ihren Freiwilligendienst leisten. Die Studie konstatiert eine angemessene Konzeption der Komponente und attestiert weltwärts eine gleichberechtigte Zusammenarbeit der beteiligten Partner in allen Ländern. Gleichzeitig verweist die Studie darauf, dass die heterogene Umsetzung Wirkungsmessungen noch erschwere. Die Empfehlungen des Evaluationsteams wurden in einer aufwändigen Nachbereitung aufgegriffen, indem Programmziele deutlicher formuliert und unter dem Dach der weltwärts-Freiwilligendienste auch mit der Nord-Süd Komponente abgeglichen wurden.
Im Rahmen der jährlich mehrfach durchgeführten internationalen Konferenzen für die beteiligten Freiwilligendienst-Organisationen werden Befragungen durchgeführt. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Entwicklung der Partnerschaften zwischen den Organisationen zu erlangen. Auch ist von Interesse, welchen Anteil weltwärts an der jeweiligen Organisationsentwicklung hat. Die Daten werden dem Programmsteuerungsausschuss zur Verfügung gestellt.
Etwa drei Monate nach der Teilnahme an weltwärts werden alle ehemaligen Freiwilligen um eine Bewertung und Selbsteinschätzung gebeten. Ermittelt wird unter anderem, was sich im Hinblick auf das eigene Verhalten und die eigene Wahrnehmung infolge von weltwärts verändert hat. Beispielsweise zeigen die Ergebnisse der Nord-Süd-Befragung regelmäßig, dass sich 90 Prozent der Ehemaligen durch weltwärts darin bestärkt fühlen, weiter gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen.
Die Befragung wird extern durchgeführt von uzbonn – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation. Die Ergebnisse werden jährlich auf der weltwärts-Website veröffentlicht.
Um längerfristige Einstellungsveränderungen durch die Teilnahme an weltwärts nachvollziehen zu können, werden ehemalige weltwärts-Teilnehmende über einen Zeitraum von mehreren Jahren wiederholt befragt. Entwicklungen unter anderem in den Bereichen Beruf, Konsum und Engagement werden den Angaben einer Vergleichsgruppe gegenübergestellt, die nicht an weltwärts teilgenommen hat.
Die Analyse wird durchgeführt durch DEval – Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit. Der Abschlussbericht liegt voraussichtlich Mitte 2022 vor.
weltwärts hat den Anspruch, sich stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. So wurden für den Freiwilligendienst in den vergangenen Jahren Qualitätsanforderungen formuliert, die allen Teilnehmenden in gleichem Maße einen hochwertigen Dienst sichern sollen. Die Einhaltung der Anforderungen wird regelmäßig durch externe Zertifizierungsinstitute und Engagement Global überprüft. Die Trägerorganisationen verfügen zudem über eigene Verfahren zur Qualitätsverbesserung.
Qualitätsanforderungskatalog im weltwärts-Programm (PDF, 186.0 KB)
Viele der Qualitätsinstrumente, die weltwärts zu einem attraktiven Freiwilligendienst machen, existieren seit 2013 und werden stetig weiterentwickelt. Dazu zählen:
Alle Trägerorganisationen, die einen weltwärts-Freiwilligendienst anbieten, unterliegen einer Zertifizierungspflicht. Das heißt, sie müssen alle zwei bis drei Jahre ihre gesamten Verfahren verschriftlichen und erfahrenen Gutachterinnen und Gutachtern vorlegen. Diese prüfen und bewerten die Dokumente, führen Gespräche mit zufällig ausgewählten Freiwilligen und sammeln Eindrücke bei einem Besuch der Organisation selbst.
Das Prüfsiegel für eine erfolgreiche Zertifizierung dürfen nur eigens berechtigte Agenturen vergeben:
Quifd und RAL Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst e.V.
Mehr zu Quifd
Mehr zu RAL Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst e.V.
Für die Freiwilligenbefragungen erhalten die ehemaligen Teilnehmenden ca. drei Monate nach Ende ihres Freiwilligendienstes einen umfangreichen Fragebogen. Darin werden sie gebeten, ihren Freiwilligendienst in Hinblick auf die pädagogische Begleitung, Sicherheitsaspekte, ihre Visa-Erfahrungen, die Unterstützung durch ihre Organisation sowie weitere persönliche Erlebnisse und Erfahrungen zu bewerten. Die Daten werden durch das uzbonn – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation – erhoben und im Jahresvergleich ausgewertet. Die Freiwilligenbefragung liefert Hinweise auf Verbesserungsbedarfe in der Praxis.
Die Koordinierungsstelle weltwärts von Engagement Global führt mit allen Trägern ein sogenanntes Anerkennungsverfahren durch, bei dem alle Träger aufwendig hinsichtlich ihrer finanziellen Liquidität, Gemeinnützigkeit, pädagogischen Kompetenzen und insgesamt ihrer Eignung als weltwärts-Organisation geprüft werden. Erst mit erfolgreicher Prüfung ist ein Träger antragsberechtigt. Während des Förderzeitraums überprüft die Koordinierungsstelle weltwärts im Rahmen jeder einzelnen Maßnahme, ob Zertifizierungsrichtlinien und Qualitätsanforderungen eingehalten wurden.
Programmübergreifend stellt die Koordinierungsstelle weltwärts Daten und Statistiken, etwa zu demographischen Angaben der Teilnehmenden, für die Programmsteuerung zur Verfügung.
Zwischen dem BMZ und dem Auswärtigen Amt erfolgt eine enge Abstimmung zu Visa- und Sicherheitsfragen. Die Sicherheitshinweise und Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes müssen von allen Beteiligten bei weltwärts eingehalten werden. Die deutschen Teilnehmenden tragen sich während ihres Einsatzes im Ausland in die Krisenvorsorgeliste (ELEFAND) des Auswärtigen Amtes ein und können so von den deutschen Auslandsvertretungen in Krisen- oder sonstigen Ausnahmesituationen kontaktiert werden.
weltwärts verfügt über eigene Ansprechstellen für Visa und Sicherheit in Argentinien, Bolivien, Ghana, Indien, Kenia, Kolumbien, Malawi, Mexiko, Mosambik, Nicaragua, Peru, Philippinen, Südafrika, Tansania und Uganda. Die Ansprechstellen vermitteln zu deutschen und Behörden der Partnerländer sowie den deutschen Auslandsvertretungen.
Im Zuge des Qualitätsmanagements wertet die Koordinierungsstelle weltwärts von Engagement Global die Ergebnisse von Befragungen, Evaluationen und Studien zu weltwärts aus, berät das BMZ beziehungsweise den Programmsteuerungsausschuss zu entsprechenden Anpassungsprozessen und koordiniert deren Umsetzung.
Um die Organisationen des Freiwilligendienstes im Bereich der Qualitätsentwicklung besser unterstützen und beraten zu können, wurden die weltwärts-Qualitätsverbünde eingerichtet. Alle rund 160 Träger sind verpflichtet, in einem der fünf Verbünde Mitglied zu sein.
Die Qualitätsverbünde bieten Fortbildungen, Informationen sowie Vernetzungs- und Beratungsmöglichkeiten zu allen wichtigen weltwärts-Themen an. Als Repräsentanten der Trägerorganisationen sind sie zudem Ansprech- und Kooperationspartner für das BMZ und die Koordinierungsstelle weltwärts.
Vertrauliche Anliegen können schriftlich an die Ombudsperson bei Engagement Global gerichtet werden. Die Ombudsperson ist eine unabhängige und neutrale Anlaufstelle für Einzelpersonen und Organisationen. Sie ist zur Vertraulichkeit verpflichtet und berät und vermittelt in Konfliktsituationen.