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Wandern in Peru: Süd-Nord-Freiwillige gründen nach Rückkehr Verein

17 ehemalige Süd-Nord-Freiwillige aus Peru gingen weltwärts – und kamen mit einem neuen Impuls wieder zurück. Inspiriert durch die Wanderwegenetze und -vereine in Deutschland schlossen sie sich zusammen, um in ihrer Heimat aktiv zu werden. Sie gründeten einen Wanderverein ("Club de Caminantes"), unterstützt durch die Dorfbevölkerung sowie weltwärts-Freiwillige von Ecoselva vor Ort. In den Regionen Pasco und Huanuco in Peru werden nun Routen für einen nachhaltigen Wandertourismus geschaffen. Patrick Ballesteros war an der Gründung beteiligt. Er war von 2019-2020 mit weltwärts im norddeutschen Bremen und wanderte quer durch Europa. Im Interview erklärt er, welche Rolle das weltwärts-Programm beim Engagement des neu gegründeten Vereins spielt – und welche Jahreszeit in Peru fürs Wandern die beste ist.

Menschen aus einer Wandergruppe in Peru schauen in die Kamera.
Eine Wandergruppe mit Nord-Süd-Freiwilligen vor Ort.

Was hat dich persönlich in Deutschland am meisten beeindruckt?

Patrick: An Deutschland hat mir sehr gefallen, dass sich die Menschen dort so um die Erhaltung der Umwelt sorgen. Dass sich Ecoselva sehr auf die ökologische Produktion und verantwortungsvollen Tourismus fokussiert, finde ich genial. Richtig angewandt könnte das etwas sein, was auch meiner Gemeinde zugutekommen könnte, dachte ich damals.

Woher kam der Impuls für die Gründung des Wandervereins?

Patrick: Ich hatte dank Ecoselva und Weltweitwandern die Gelegenheit, bei einigen Wanderungen in Europa dabei sein zu können. Das war eine sehr schöne und dankbare Erfahrung. Ich habe Menschen kennengelernt, die sich mit großem Engagement dem Wandern widmen. Daher erschien es mir sinnvoll, auch die Wanderwege hier in Pozuzo, Peru zu fördern. Heiner von Ecoselva war ein zentraler Förderer unseres Vorhabens, in Zusammenarbeit mit IDMA. Im Juli 2019, noch bevor ich meinen weltwärts-Dienst in Deutschland antrat, hatte ich die Möglichkeit, an einer Wandertour hier in Pozuzo teilzunehmen, von Pampahuasi bis Buena Vista. Das war zusammen mit Freiwilligen von Ecoselva. Daher denke ich, dass weltwärts für dieses Projekt sehr wichtig war und ist.

Was muss man für die Touren mitbringen?

Patrick: Angemessenes Schuhwerk und geeignete Ausrüstung für die jeweilige Route sind empfehlenswert. Zudem ist Sonnencreme wichtig, da die Sonne hier auch in den Wäldern recht stark ist. Außerdem wäre Mückenschutz sinnvoll.

"Das könnte etwas sein, was auch meiner Gemeinde zugutekommen könnte, dachte ich damals."

Viele Länder Lateinamerikas haben eine Regenzeit mit heftigen Niederschlägen. Wie ist es in Peru – und kann man trotzdem wandern?

Patrick: Hier in Pozuzo beginnt die Regenzeit üblicherweise im Dezember und geht bis April. Dabei sind Februar und März die Monate mit den höchsten Niederschlagsmengen. Möchte jemand in diesem Zeitraum wandern gehen, ist das durchaus möglich. Wir vom Club de Caminantes empfehlen, wasserdichte Kleidung sowie für das Gebiet geeignete Ausrüstung mitzubringen.

Menschen beim Mittagsessen im Rahmen einer Wanderung, am Tisch sitzend.
Mittagessen auf der Wanderung auf dem Biohof eines ehemaligen Süd-Nord-Freiwilligen.

Zu welcher Jahreszeit ist eine Wandertour aus eurer Sicht besonders empfehlenswert?

Patrick: Zwischen Mai und Oktober. Für mich persönlich sind Mai und Juni die besten Monate. Denn dann sind die Berge besonders grün – und die Vegetation erscheint in all ihrer Pracht.

Auf welcher Sprache werden die Touren angeboten?

Patrick: Zum jetzigen Zeitpunkt lediglich auf Spanisch. Aber zukünftig werden wir eventuell Kooperationspartner miteinbeziehen, die geführte Touren auf weiteren Sprachen anbieten können – sodass alle, die in Pozuzo und Umgebung wandern möchten, das auch können.

Was macht eure Wanderrouten besonders?

Patrick: Wir überlegen derzeit, mindestens fünf Wanderrouten in der Umgebung zu realisieren. Das Aufregende wird sein, dass man im Verlauf der Tour touristische Attraktionen sehen kann, beispielsweise die beiden Wasserfälle Paccha und Delfín. Oder den Berg “colono dormido” (schlafender Kolonist).

Grüne Berge mit einem strömenden Fluss in der Region Pozuzo, Peru.
In den Monaten Mai und Juni erscheinen die Berge in einem satten Grün.

Gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen?

Patrick: Selbstverständlich. Wir bieten Wandertouren mit einer Dauer von ungefähr drei Stunden bis hin zu acht Stunden an. Es soll auch umfangreichere Routen geben, mit einer Dauer von zwei bis drei Tagen. Das streben wir für die Zukunft an.

Wie trägt eure Vereinigung zum Ökotourismus in Peru bei? Was kann getan werden, damit weitere Anreize für Umweltschutz geschaffen werden?

Patrick: Ich denke, dass Wandern generell eine sehr umweltfreundliche Form des Tourismus darstellt. Die Spuren, die wir beim Gehen hinterlassen, schädigen das Ökosystem nicht. Auch ist es eine tolle Erfahrung, die Schönheit der Natur Pozuzos dabei wertschätzen zu können. Die einheimische Bevölkerung ist bei sowas ohnehin sehr aktiv – und das steckt wiederum andere Menschen an. Ich gehe davon aus, dass unsere Vereinigung konstant wachsen wird.

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