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Timo (20, aus Hannover) und Jonas (18, aus Düsseldorf) sind im August 2024 nach ihrem Abitur gemeinsam nach Mukono, Uganda gereist, um ihren Freiwilligendienst über den ASC Göttingen in der Msingi Soccer Academy zu absolvieren. Timo hat bereits in seiner Schulzeit leidenschaftlich Fußball gespielt, Jonas über 10 Jahre Feldhockey. Die Freude am Sport sowie der Wunsch, neue Erfahrungen zu sammeln und das gewohnte Umfeld zu verlassen, hat sie zu ihrem weltwärts-Einsatz geführt.
Timo: Sport, vor allem Fußball, ist meine Leidenschaft. Er begleitet mich schon mein ganzes Leben lang, erfüllt mich, gibt mir einen guten Ausgleich zum Alltag – und lässt mich immer wieder meine Komfortzone verlassen. Bei Msingi kann ich genau das machen, was ich liebe: Kindern von 9-17 Jahren Fußballtraining geben und das fünf Mal die Woche. Von der Msingi Soccer Academy habe ich von einem ehemaligen Spieler meines Fußballtrainers erfahren, der seinen Freiwilligendienst im Kontext des Sports auch über den ASC Göttingen absolviert hat.
Jonas: Für den Freiwilligendienst habe ich mich beim ASC Göttingen beworben, weil ich neue Erfahrungen sammeln und mich persönlich weiterentwickeln wollte. Ich wollte aus meinem gewohnten Umfeld herauskommen, eine andere Kultur kennenlernen und einen positiven Impact geben. Der ASC und Uganda als Land haben mir genau diese Möglichkeit geboten – hier kann ich mich aktiv einbringen, mit der Community arbeiten und wertvolle Einblicke in das Leben und den Alltag der Menschen vor Ort gewinnen.
Timo: Die Jungs haben jeden Tag bis zirka 16:15 Uhr Schule. Danach geht es direkt auf den Fußballplatz. Der ist fußläufig in zehn Minuten zu erreichen. Immer montags, mittwochs und freitags sowie am Samstagmorgen wird bis 18:30 Uhr trainiert. Anschließend gehen die Jungs gemeinsam zurück zum Msingi Haus, wo sie auch schlafen, Essen bekommen, ihre Wäsche waschen, für die Schule lernen und sonstige gemeinsame Aktivitäten unternehmen.
Die Msingi Soccer Academy wurde 2019 gegründet. Mittlerweile leben 29 Jungs im Alter von 9-17 Jahren im Internat. Dort erhalten sie eine Schul- sowie fußballerische Ausbildung. Die Academy bietet talentierten Kinder aus benachteiligten sozialen Schichten aus verschiedenen Regionen Ugandas die Möglichkeit, in einem sicheren Umfeld ein selbstbestimmtes und perspektivenreiches Leben zu führen.
Timo: Sport erzeugt meiner Erfahrung nach ein starkes Solidaritätsgefühl. Ein Team wächst zusammen, es werden gemeinsam Höhen und Tiefen durchlebt. Man lernt sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Spiels füreinander einzustehen. Mannschaftssport weckt Teamgeist. Man lernt, sich auf andere zu verlassen und durch Strategien ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Dabei spielen die Kommunikation und das Vertrauen eine zentrale Rolle. Empathie, Rücksichtnahme und die Fähigkeit zur Konfliktlösung sind soziale Kompetenzen, die essenziell durch Sport geübt werden können. Im Mannschaftssport übernimmt man eine Rolle im Team, das heißt man übernimmt nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verantwortung. Disziplin, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden geschult. Auch das Selbstbewusstsein wird durch Erfolgserlebnisse gestärkt, der Umgang mit Frustration ebenso.
"Ein Team wächst zusammen, es werden gemeinsam Höhen und Tiefen durchlebt. Man lernt sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Spiels füreinander einzustehen."
Jonas: In meinem Freiwilligendienst in Uganda versuche ich, Sport und Bildung miteinander zu verbinden und eine Brücke zwischen Bewegung und Lernen zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist ein Mathe-Fangspiel, bei dem die Kinder Rechenaufgaben lösen müssen. Je nachdem, ob das Ergebnis gerade oder ungerade ist, müssen sie sich gegenseitig fangen. So lernen sie Mathe auf spielerische Weise und bewegen sich gleichzeitig. Solche Spiele machen den Kindern nicht nur Spaß, sondern helfen ihnen auch, sich besser mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen.
Jonas: Das Klischee, dass Fußball ein „Jungensport“ sei, ist auch in Uganda und in meinen Einsatzstellen weit verbreitet. Dennoch gibt es insbesondere an einigen Schulen auch Mädchen, die sich für Fußball interessieren. In Uganda gilt Netball als die dominierende Sportart für Mädchen. Die Msingi Soccer Akademie besteht derzeit ausschließlich aus Jungenmannschaften – plant jedoch, in Zukunft auch Mädchen in ihr Programm aufzunehmen. Die Umsetzung dieses Vorhabens scheiterte bislang aber an finanziellen Herausforderungen und dem damit verbundenen organisatorischen Aufwand.
Jonas: Nach sieben Monaten in Uganda ist es für mich kaum möglich, eine einzelne „schönste Erfahrung“ zu benennen. Ich hatte eine Vielzahl an einzigartigen, bereichernden und prägenden Erlebnissen. Besonders in den ersten Wochen habe ich täglich Neues erlebt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ich bin dem ASC Göttingen sehr dankbar, dieses Jahr in Uganda erleben zu dürfen – für die zahlreichen Eindrücke, die mich begleiten, und die Chance, mich persönlich weiterzuentwickeln.