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Am 28. Juli findet jährlich der Welttag des Naturschutzes statt. Der Internationale Tag zur Förderung der Biodiversität soll das Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz stärken sowie auf den Schutz natürlicher Ressourcen aufmerksam machen.
Neun weltwärts-Freiwillige aus Peru haben sich drei Tage lang in der österreichischen BioRegion Mühlenviertel intensiv mit der Frage auseinandersetzt, inwiefern Landwirtschaft und Nachhaltigkeit zukünftig gemeinsam gedacht werden können. In einem Interview schilderten die Freiwilligen der Entsendeorganisation Ecoselva e.V. ihre Gedanken und Eindrücke zu den Konzepten der besuchten Unternehmen in der Bioregion.
Die BioRegion Mühlenviertel in Österreich weist europaweit die höchste Dichte an biolandwirtschaftlichen Betrieben auf. Seit dem Jahr 2010 verfolgt das Projekt das Ziel, durch geschlossene Wertschöpfungskreisläufe im Biobereich eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, welche Gastronomie, Hotellerie, Schulen, ökologisch wirtschaftende Handwerksbetriebe, Landwirtschaft und weitere Sektoren umfasst.
Keilly Rofner Quiroz: Bei allen Besuchen der verschiedenen Unternehmen hat mir besonders gefallen, dass die Bauern und Bäuerinnen sowie alle weiteren Beteiligten sehr engagiert sind. Nicht nur hinsichtlich des Verkaufs und den Gewinn ihrer Produkte, sondern die stetige Betonung, dass das Wichtigste die Gesundheit der Konsument*innen ist, aber eben gleichwertig auch das der Tiere. Und ihr Engagement für die Bewahrung der Natur, da alle immer betonten, dass die Liebe zur Natur das ist, worum wir uns kümmern sollten.
Lende De La Cruz Malpartida: Mich hat beeindruckt, dass alle Leute eng in einer Gruppe arbeiten und eine gemeinsame Vorstellung davon haben, was „Bio“ bedeutet und dass das Endprodukt 100 Prozent natürlich ist. Mir hat es gefallen, dass es hier heißt „Zusammenhalt ist Stärke“. Obwohl die Betriebe nur wenige landwirtschaftliche Parzellen haben, versuchen alle gemeinsam das bestmöglichste Produkt herzustellen.
Ein im Jahr 2019 veröffentlichter Report der EAT-Lancet-Kommission zeigte, dass eine grundlegende Veränderung unserer Landwirtschaft und Ernährungsweise nötig ist, um alle Menschen dieser Erde bis zum Jahr 2050 nachhaltig und gesund zu ernähren. Das Ziel der Forschenden war es, eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen. Herausgekommen ist dabei auch die „Planetary Health Diet“, ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen könnte.
Yan Axel Arteaga Yance: Mir ist auch mit Blick auf Peru besonders bewusstgeworden, dass wir mehr Aufklärung betreiben müssen, was genau am Ende konsumiert wird und welche Vorteile nachhaltige Produktion auf ökologischer, sozialer, sozioökonomischer und kultureller Ebene hat. Wir dürfen uns nicht nur auf die ökologische Produktion konzentrieren, sondern müssen auch die Geschichten erzählen, die hinter dem Produkt stehen: Die Geschichten derer, die produzieren, also Familien, Bauern und Bäuerinnen vom Land und aus den Betrieben, welche tagtäglich lange für die Endprodukte hart arbeiten.
„Bei allen Besuchen, die wir gemacht haben, gab es ein Motto, das besagt: gesundes Land, gesundes Tier und gesunder Mensch. […] Ich sehe all die Aspekte als eine Entwicklung für die Zukunft und für künftige Generationen hier und in Peru an.“ - Fray José Ubaldo Espinoza
Fray José Ubaldo Espinoza: Bei allen Besuchen, die wir gemacht haben, gab es ein Motto, das besagt: gesundes Land, gesundes Tier und gesunder Mensch. Viele Menschen in Peru haben nachhaltigen und biologischen Anbau nie kennengelernt. Daher finde ich, dass eben besagtes Motto in Peru gut aufgegriffen werden könnte, was die Bildung zukünftiger Generationen betrifft. Ich finde man sollte daher vom Kindergarten an aufklären, was Nachhaltigkeit und biologisch bedeuten. In Peru könnten wir zum Beispiel vom Kindergarten an nach und nach über die Vorteile eines Bioprodukts oder des Konsums von Bioprodukten informieren, so dass das Kind mit dieser Idee aufwächst. Wenn es dann ein Alter erreicht, in dem es mit dem Vater zusammenarbeiten kann, dann kann es diese Ideen selbst miteinbringen. Ich sehe all die Aspekte als eine Entwicklung für die Zukunft und für künftige Generationen hier und in Peru an.