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Ehemalige
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Seit April 2024 ist Zoe Marsch die neue Vertretung der Freiwilligen (PFIF) in der Programmsteuerung (PSA). Zoe ging 2022/23 mit der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit nach Indien und arbeitete dort in einem Mädchenheim in Tamil Nadu, Indien. Inzwischen studiert sie Sozial- und Kulturanthropologie. Wir haben mit ihr über ihre ehrenamtliche Arbeit bei PFIF gesprochen.
Meine Aufgabe als PFIF-Vertretung passt sehr gut zu meinem Studium. Die Thematik interessiert mich und ich habe Freude daran, konstruktive Kritik zu üben und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich finde es toll, dass wir unsere Erfahrungen, Ideen und neue Umsetzungsmöglichkeiten aus unserem Dienst bei PFIF und im PSA einbringen können. Und im Grunde bietet diese Aufgabe sogar Potential für einen kleinen Karrierestart.
Generell ist es mir sehr wichtig, dass mehr Süd-Nord-Freiwillige am Programm teilnehmen können. Dass es noch ein Ungleichgewicht in der Verteilung gibt, liegt unter anderem an Visaproblematiken und den schwierigen Voraussetzungen für junge Menschen im Globalen Süden, nach Deutschland zu kommen. Mir ist auch wichtig, die Diversität im Programm zu fördern und das Mitspracherecht von ehemaligen Freiwilligen zu stärken. In letzter Zeit ist das Image in Deutschland von internationalen Freiwilligendiensten nicht mehr so gut, Stichwort Voluntourism und White Saviorism. Ich fände es gut, wenn dieses Image zumindest für weltwärts verbessert wird, um das Potential des Programms besser darzustellen. weltwärts hat viele Vorteile gegenüber kleineren und unseriösen Programmen, diese Vorteile werden in den weltwärts-Seminaren gut erklärt.
Wir sind momentan zirka 20 ehemalige Freiwillige bei PFIF. Diejenigen, die es zeitlich schaffen, treffen sich einmal pro Woche digital und besprechen verschiedenste Themen auf Englisch oder Deutsch. Zusätzlich stehe ich in engem Austausch mit dem weiteren PFIF-Vertreter im PSA Davide Sirigu. Wir haben viel Spielraum, persönliche Dinge bei PFIF einzubringen.
Da gibt es Positives und Negatives: Besonders inspirierend fand ich, dass der Leiter von meinem Projekt in Indien das Projekt selbstständig gestartet hat. Meiner Meinung nach ist es am nachhaltigsten, wenn die Partner selber entscheiden, was für sie wichtig ist und was sie in ihrem Land umsetzen möchten.
Als eher negative Erfahrung würde ich nennen, dass ich in Indien viele indische Personen kennengelernt habe, die auch gerne an weltwärts teilgenommen hätten. Wegen der Visaproblematik und den großen Entfernungen und Ansprüchen für das Visum ist es für die jungen Menschen sehr schwierig, an dem Programm teilzunehmen. Dies, und vieles andere, macht wieder die Ungerechtigkeiten in der Einen Welt sichtbar.
Die Abstimmung unter den PFIF-Mitgliedern ist wichtig. Die Fähigkeit, Kritik zu üben ist herausfordernd und benötigt Mut, und hier entwickle ich mich persönlich immer weiter. Auch in diesem Programm gibt es gewisse Machtstrukturen, aber wir sind im Gemeinschaftswerk alle abhängig voneinander und arbeiten gemeinsam für ein Ziel.
Wir haben derzeit mehr ehemalige Nord-Süd-Freiwillige bei PFIF und wünschen uns wieder mehr Süd-Nord-Freiwillige, um deren Perspektive stärker vertreten zu können. Zum Glück haben wir unter anderem noch Bongani, einen ehemaligen Süd-Nord-Freiwilligen, der ein großes Netzwerk vor allem mit vielen ehemaligen Freiwilligen aus Südafrika hat. Wir freuen uns immer über weitere Teilnehmende aus der Süd-Nord-Komponente. Wir möchten sie gerne einladen, an den Treffen, die auch auf Englisch abgehalten werden, teilzunehmen und ihre Themen mit einzubringen. Sie können sich gern an diesen Kontakt wenden:
Vielleicht etwas utopisch, aber Utopien können hilfreich sein: Ich würde mir wünschen, dass generell Freiwillige in sämtlicher Diversität einen Dienst machen, also zum Beispiel nicht nur Abiturient*innen. Sie alle sollen ihre unterschiedlichen Perspektiven und Interessen in verschiedenen Feldern einbringen. Die Einsatzstellen sollen divers, nachhaltig und abwechslungsreich sein. Alle Organisationen arbeiten mit einer großen Sensibilität für die Privilegien, die sie haben und genießen die Vielfalt im Programm. Die Freiwilligen lernen weiter, ihre Lebensweise in ihrem Heimatland zu hinterfragen. Wichtig ist auch weiterhin, neue Ideen, Offenheit und Kreativität für die Weiterentwicklung des Programms einbringen zu können. Und natürlich benötigen wir genügend Gelder für den Freiwilligendienst in vielen verschiedenen Projekten.
Und hier finden Sie das frühere Interview mit Edmercio von PFIF, in dem die Struktur von PFIF im PSA dargestellt wird: