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In die Welt
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Als ich mein Abitur beendet hatte, wusste ich noch nicht, was ich danach machen möchte. Ich wollte nicht überstürzt ein Studium oder eine Ausbildung anfangen und entschied mich deshalb, ein Jahr damit zu warten. Die Idee, ins Ausland zu gehen, war für mich sehr reizvoll. Gleichzeitig wollte ich nicht für längere Zeit nur reisen. Ich wollte ein Land und dessen Leute intensiver kennenlernen und etwas Nützliches vor Ort machen. Deshalb war ein Freiwilligendienst die perfekte Alternative für mich. Mir war wichtig, dass in meinem Einsatzland viel Englisch gesprochen wird. Letztendlich war mein Projekt das entscheidende Kriterium für Botswana.
Thari-E-Ntsho Storytellers ist ein Sozialunternehmen im Städtchen Maun, das von Bontekanye Bontumile (Bonty) geleitet wird. Die Organisation engagiert sich für Zukunftsperspektiven arbeitsloser Jugendlicher und junger Erwachsener und setzt sich vor Ort für Bildung und den Erhalt der botswanischen Kultur ein. Auch auf Nachhaltigkeit wird dort großen Wert gelegt. Auf dem riesigen Gelände von Thari-E-Ntsho Storytellers gibt es verschiedene Bereiche wie eine Bühne, einen Garten und eine Lounge, wo zum Beispiel Touristenevents, kostenlose Nachhilfeprogramme für Kinder und Gemüseanbauprojekte angeboten werden. Jugendliche vor Ort, die keine Beschäftigung haben, können sich engagieren und mitarbeiten, wodurch sie praktische Erfahrung sammeln, persönliche Stärkung erfahren und Kontakte knüpfen können.
Ich habe anfangs einmal in der Woche bei Touristenevents mitgemacht. Dabei haben wir abends die Tourist*innen empfangen und ihnen Botswanas Kultur über Vorträge, Spiele und Essen nähergebracht. Außerdem habe ich am Leseprogramm teilgenommen, bei dem wir Gruppenaktivitäten mit einer Gruppe von etwa 10 Kindern gemacht haben. Dieses Nachhilfeangebot ist für die Kinder kostenlos. Ansonsten habe ich mit dem Team viel an der Instandhaltung und Weiterentwicklung des Geländes gearbeitet. Zu unseren Aufgaben gehörten beispielsweise das Wässern des Gartens oder das Rächen des Sandbodens.
Oft haben wir aus recycelten Materialen, die wir z.B. von der Müllhalde geholt haben, neue Sachen gebaut, wie Sitzecken, Zäune oder auch Beete. Mir hat sehr gefallen, dass wir viel draußen waren, Bewegung hatten und als Team neue Sachen kreieren konnten.
Außerdem konnte ich mich bei diesen Projekten kreativ einbringen. Da ich gerne male und zeichne, habe ich für Thari-E-Ntsho auch Logos gestaltet und diese dann mit Lackfarben auf Gegenstände und Schilder gemalt. Mit den Kindern beim Leseprogramm habe ich auch mal Karten oder Lesezeichen gebastelt. Ich konnte meine Vorkenntnisse im Malen und Designen und auch meine Kreativität insgesamt sehr viel bei Thari-E-Ntsho einbringen und weiterentwickeln.
Ich kann mir vertrauen, dass ich große und wichtige Entscheidungen für mich selbst treffen kann.
Meine größte Herausforderung war im Rückblick, den Schritt ins Unbekannte zu wagen. Es war schwer für mich, von zu Hause weg zu gehen, meine Hobbies und Freund*innen zurückzulassen. Da hieß es: Augen zu und durch! Für mich hat sich das im Nachhinein mehr als gelohnt und ich habe in Botswana unvergessliche Erfahrungen gemacht. Ich habe das Land sehr ins Herz geschlossen und will meine Freund*innen dort gerne nochmal besuchen. Durch dieses Jahr bin ich persönlich sehr gereift und meine Perspektiven haben sich weiterentwickelt.
Was auch nicht immer ganz einfach war: Ich war die einzige Freiwillige bei Thari E-Ntsho und habe alleine auf dem Projektgelände gewohnt (wo auch Bonty und ein Kollege von mir wohnen). Auch einige Ausflüge habe ich alleine unternommen, wie einen Workshop zum Flechten traditioneller Körbe. Sich im Alltag alleine zurechtzufinden, kann am Anfang etwas gruselig sein. Aber mit jedem Mal, dass ich mich überwunden habe, habe ich Selbstbewusstsein und Freundschaften gewonnen.
Das Thari-E-Nthsho-Team besteht vorrangig aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Team habe ich mich schnell integriert und angenommen gefühlt und habe dort wertvolle Freundschaften geschlossen. Wir haben dreimal die Woche zusammen mit dem Team Frühstück und Mittagessen gegessen. Einmal die Woche habe ich für alle gekocht und an den anderen Tagen die anderen.
Meine größte Herausforderung war im Rückblick, den Schritt ins Unbekannte zu wagen.
Ich würde empfehlen, sich viel zu informieren und Erfahrungsberichte zu lesen, um seine Erwartungen mit der Realität abzugleichen. Ich habe mich gefragt, was möchte ich aus diesem Jahr gewinnen? Was ist mir wichtig, was weniger? Außerdem denke ich, dass man selbst am meisten vom Freiwilligendienst profitiert, auch wenn man vor Ort einen positiven Einfluss auf das Projekt und einige Menschen haben kann. Dem sollte man sich bewusst sein. Ansonsten hilft die Einstellung, dass dir alle Erfahrungen, auch schlechte, eine Lektion lehren. Mit diesem Mindset bist du für alles gewappnet!
Ich habe in Botswana unvergessliche Erfahrungen gemacht und das Land sehr in mein Herz geschlossen.
Auf jeden Fall Maun! Weil ich dort gearbeitet und gelebt habe, ist mir dieses Städtchen am meisten ans Herz gewachsen. Maun ist auch der letzte größere Ort, bevor es in das berühmte Okavango Delta geht. Dementsprechend habe ich einige Ausflüge in den Nationalpark machen können. Die Natur und Tierwelt dort ist traumhaft schön, was Maun zu einem noch besseren Standort macht.