In die Welt

eintauchen

Man muss nicht die ganze Treppe überblicken, man muss nur den ERSTEN SCHRITT machen

Panma

Einsatzort: Langenburg, Deutschland

Organisation: Ecoselva

Panma Yankit aus Indien engagiert sich mit Ecoselva in Langenburg in ökologischen Projekten der Stiftung Haus der Bauern. Sie liebt es, ihre Zeit im „Schoße der Natur zu verbringen“ und sich durch Seminare und TED-Talks zu Nachhaltigkeitsthemen mit Schwerpunkt auf Ernährung und Landwirtschaft zu informieren. In ihrem Bericht gibt sie uns Einblicke in ihr Leben in Deutschland, ihre Arbeit und ihre Gastfamilie.

Warte nicht, bis die Bedingungen perfekt sind, um anzufangen. Der Anfang macht die Bedingungen perfekt.

Seit fast sechs Monaten bin ich jetzt in Deutschland. Ich bin wirklich dankbar, hier zu sein und Deutschlands Kultur, Sprache und viele andere Aspekte des faszinierenden Lebens und der Geschichte kennenzulernen. Bunte Architektur, Burgen, Schlösser, Städte, Fachwerkhäuser, Landschaften, Wälder, Flüsse, gutes Essen und Pünktlichkeit gehören zu meinen Lieblingsdingen. Die Menschen, denen ich begegne, sind sehr freundlich, warmherzig und liebenswürdig. Ich fühle mich hier seit meiner Ankunft sehr wohl. Das Wetter in diesem Teil der Welt ist sehr wechselhaft. Die Jahreszeiten sind hier ganz anders ausgeprägt, aber im Moment genieße ich wirklich den wunderbaren Frühling.

Die Süd-Nord Freiwillige Panma Yankit sitzt auf einer Wiese. Ihr rechtes Profil ist sichtbar. Sie sitzt vor einer Schafsherde. Im Hintergrund sind grüne Berge und Bäume sichtbar.
Panma Yankit in der Natur

Ich fühle mich hier seit meiner Ankunft sehr wohl.

Lernen in Gemeinschaft

Eines der Begleitseminare habe ich besonders genossen, obwohl es im virtuellen Modus stattfand. Die Gruppendiskussionen mit den andere Freiwillige aus acht verschiedenen Ländern, mit denen ich noch immer in Kontakt stehe, haben mich viel über Politik und Kultur lernen lassen. Wir haben über die Bildungssysteme Deutschlands und anderer Länder gesprochen und auch die Perspektive meines Landes einbezogen. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Seminar und neue Begegnungen mit meinen Mitfreiwilligen, die immer mehr zu einer Familie werden.

Die Mitfreiwilligen werden immer mehr zu einer Familie.

Es gibt so viel zu entdecken

Meinen Freiwilligendienst mache ich bei der Stiftung Haus der Bauern. Diese Stiftung arbeitet mit unterschiedlichen Erzeugergemeinschaften in Schwäbisch Hall zusammen. Diese zeichnen sich durch ihre nachhaltigen Ansätze in der Landwirtschaft aus und beschäftigen sich mit Naturschutz, Lobbyarbeit und der weltweiten Förderung von Biolandwirschaft. Die internationale Vernetzung ist hierbei sehr wichtig, da alle vom gegenseitigen Wissensaustausch profitieren.

Panma Yankit, Norbert Fischer und Ajay Kumar sind zum Gruppenbild aufgestellt. Sie blicken direkt in die Kamera und befinden sich im Zentrum des Fotos. Im Hintergrund ist erkennbar, dass sie sich in einem Wohnzimmer befinden, das holzgetäfelt ist.
Leben in einer Bauernfamilie- Panma Yankit mit Norbert Fischer vom Schaf-Hof in Langenburg und Mitfreiwilligem Ajay Kumar

Zusätzlich, arbeite ich auf dem Hof einer Bauernfamilie in Langenburg zusammen mit anderen Freiwilligen. Dieser Biobetrieb ist Teil der Stiftung Haus der Bauern, da er zu der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall gehört. Durch die Mitarbeit in diesem Biobetrieb lerne ich viel Neues über Viehzucht, die Herstellung von Milchprodukten und ökologische Landwirtschaft. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und anderen Freiwilligen in diesen unterschiedlichen Projekten ist sehr schön und ich fühle mich immer gut unterstützt.

Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und anderen Freiwilligen in diesen unterschiedlichen Projekten ist sehr schön.

Außerdem konnte ich in den vergangenen Monaten in unterschiedlichen Betrieben, die zur BESH gehören, mitwirken.

Bei „Greenwich“ habe ich das EU-LIFE-Projekt "Life insect promoting regions of Hohenlohe" näher kennengelernt. Dabei habe ich einiges über Biodiversitätsaktionspläne und Biodiversitäts-Performance-Tools, die sich mit der Umsetzung von insektenfördernden Maßnahmen befassen, erfahren. So konnte ich lernen, wie wir die biologische Vielfalt mit Hilfe einer Online Software erhalten können, um Nutzpflanzen und Insekten auf einem Feld zu schützen.

In einem Schweinestall sind links im Bild drei Schweine zu sehen, die nebeneinander stehen mit Blick in Richtung Stall. Sie haben schwarzgemusterte Hinterteile und Köpfe und sind sonst rosafarben.
Besichtigung eines Schweinezuchtbetriebs in Schwäbisch Hall

In einem Schafskäsebetrieb in Langenburg wurde ich Schritt für Schritt in die Zubereitung von Demeter zertifiziertem Käse eingeführt. Das war neu für mich, denn ich hatte noch nie Hartkäse zubereitet. Auch die Herstellung von Joghurt und Eis wurde mir beigebracht. Zunächst war diese Arbeit sehr ungewohnt und schwierig, doch mit der Zeit, wurde ich immer geübter und konnte sogar Käsekreationen mit Hilfe unterschiedlicher Gewürze herstellen.

In einem Kellerraum liegen auf der linken Seite des Bildes große, runde Käseräder auf Brettern in den Regalstangen Vorrichtungen.
m Käsebetrieb- so wird der Käse gelagert

Die internationale und politische Ausrichtung der Stiftung Haus der Bauern konnte ich in der Vorbereitung auf das World Organic Forum 2022 miterleben, einem Vernetzungstreffen weltweiter Bio-Betriebe . Der Fokus des diesjährigen Forums ist die lokale Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030  Ein Teil dieser Vorbereitungen gewesen zu sein, war eine bereichernde Erfahrung und ich bin stolz darauf, daran mitgewirkt zu haben.

Ein Mann steht an einem Rednerpult. Hinter ihm sind Banner der Akademie Schloss Kirchenberg aufgestellt. Im Hintergrund ist der Schlosssaal zu erkennen. Das Foto wird aus dem Publikum aufgenommen, sodass die Hinterköpfe anderer Menschen zu sehen sind.
Eröffnungsrede des Stiftungsvorsitzenden Rudolf Bühler zum World Organic Forum 2022

Das Leben auf dem Bauernhof in einer Gastfamilie

Ich wohne im Haus Schloss Kirchberg, wo ich ein wunderbares Zimmer für mich allein habe und die Küche und das Bad mitbenutze. Durch meine Arbeit auf dem Bauernhof in Langenburg bin ich mit der Bauernfamilie in Kontakt, die mittlerweile wie meine neue Familie ist. Hier habe ich die deutsche Sprache und traditionelles deutsches Essen und Trinken kennengelernt, aber auch türkisches Essen.

Der Essenstisch ist mit Geschirr und Essen gedeckt. Es ist eine Schüssel mit Hummus, eine Auflaufform gefüllt mit Falafel, ein Teller mit Chapati und eine Schüssel mit Tomatensalat zu sehen.
Gemeinsames Essen

Mittags essen wir gemeinsam, und wir bereiten auch indisches Essen zu. Chapati (ein Fladenbrot) und Reis mit Hülsenfrüchten ist besonders beliebt. Zusammen essen wir das indische Essen mit den Fingern und nicht mit dem Löffel. Danach gibt es den berühmten indischen "Chai", der auch Tee genannt wird. So teilen wir also unsere Kultur miteinander und lernen zusammenzuarbeiten. Tuba ist die Chefin dieser Familie. Sie ist so gutherzig und wie eine Schwester für mich; Sie bereitet immer Kuchen und Pizza für uns vor. Auf einer Geburtstagsfeier habe ich zum ersten Mal Donauwelle-Kuchen probiert.

Wir teilen unsere Kultur miteinander und lernen zusammenzuarbeiten.

Fazit- "Höre niemals auf zu lernen, denn das Leben hört nie damit auf zu lehren."

Von Tag zu Tag lerne ich viel über die Ziele der nachhaltigen Entwicklung, regenerativen Landwirtschaft und die weltweiten Rechte der Bauern und Bäuerinnen.

Ich möchte weiterhin mehr über nachhaltige Lebensmittelsysteme und transparente Lebensmittellieferketten erfahren. Ich möchte auch mit anderen Landwirten zusammenarbeiten, die verschiedene Anbausysteme betreiben, wie Ackerbau, Apfelanbau, Gemüseanbau und vieles mehr. Ich möchte immer mehr darüber erfahren, wie Landwirtschaft in Deutschland betrieben wird.

So verbringe ich also meine wundervolle und unvergessliche Zeit in Deutschland. Zusammenfassend will ich festhalten, dass ich niemals aufhören möchte zu lernen, denn das Leben hört nie damit auf zu lehren.